Liebes Gabo, liebe Melly, liebe Freunde!

Als mir mein Gabo an meinem Geburtstag sehr früh morgens, nämlich kurz nach Mitternacht, Euer aller Beiträge im Leitfossil zeigte, war ich absolut überrascht – ich hatte nichts gewusst von diesem Projekt. Und ich war überwältigt! Dieser Internet-Glückwunsch ist wunderbar, und ich freue mich sehr über Eure Worte und die beigelegten Bilder.

Wir saßen hier draußen im Garten unter unserer Zypresse und ich las, woran Ihr Euch erinnert, was Ihr zu erzählen habt. Vieles davon ist so geschrieben, dass ich gerührt war, anderes machte mich ein wenig wehmütig und bei wieder anderem musste ich laut lachen. Es ist ein solch buntes Bild geworden und so schön zu lesen, dass ich es mir nicht besser hätte wünschen können. Wir saßen hier bis 3 Uhr morgens.

Ich danke Euch allen ganz herzlich! Ihr habt mir eine außerordentlich große Freude gemacht. Es war ganz wunderbar, durch Euch wieder an das eine oder andere Erlebnis erinnert zu werden und mit Euch eine Strecke zurück zu gehen, weit zurück, nicht ganz so weit oder auch nur in die jüngere Vergangenheit. Das war schön.

Meinem Gabo danke ich von ganzem Herzen für die Idee zu diesem Internet-Glückwunsch und für die liebevolle Ausführung des Projektes, unserer Tochter Melly für die technische Unterstützung und natürlich für ihren Beitrag (ich wusste gar nicht, dass sie so schreiben kann...). Ich denke, das war wohl mein schönstes Geburtstags-Geschenk der letzten 70 Jahre.

Euer Andy, nunmehr 70, unter der Zypresse, einen Tag später.

 

 



 


18. Juli 2015:

Der Guru wird 70!

 

A.E.R. wird 70 – und ich erinnere mich noch gut…

…wie wir Deinen 50sten mit einem großen Gartenfest gefeiert haben!

Als dann all die vielen Freunde rund um den Tisch saßen, hat man
immer wieder mal Gesprächsfetzen aufgeschnappt:

Was, 50 ist der Andy schon?! Ich weiß noch gut, wie er als 30jähriger…
oder „Mei, I wois no gut, dr Andy hot doamols…“.

In diesem Jahr bringt Dich Dein Geburtstag endgültig an die Schwelle zum „Subfossil“, doch leider ist ein Gartenfest heuer nicht drin, aber auf ein Zusammensein mit Freunden, mit Menschen, die Dir wichtig sind,
die Du gerne um Dich hast, mit denen Dich etwas verbindet, sollst Du trotzdem nicht verzichten müssen.

Deshalb habe ich eine virtuelle Geburtstagstafel für Dich gedeckt und Freunde eingeladen.

Und hör Dir nur an, was sie alles über Dich zu erzählen haben, was ihnen alles an Dir, über Dich und von Dir
in Erinnerung geblieben ist oder einfällt, wenn man sie fragt, woran sie sich erinnern…


Die Beiträge sind in chronologischer Reihenfolge ihres Eintreffens sortiert.


Gabo Richter

Ich habe gekramt in meinen Erinnerungen nach einer mit Fossil-Bezug, weil eine Liebesgeschichte nicht recht hierher passt. Da ist mir eingefallen, wie sehnsüchtig Andy 1978 auf ein Paket mit Tauschmaterial aus England gewartet hat. Er war ins Büro gefahren, ich habe unser Baby gehütet, als endlich der Postbote mit den Fossilien kam. Neugierig habe ich das Päckchen geöffnet. Es enthielt einige Ammoniten – Ludwigien aus England, da hatte Andy noch nie selber gesammelt.

Aber: Die waren ja derart hässlich! Da klebte noch überall Dreck dran – sie waren halt noch total unpräpariert. Also habe ich die Zeit bis zu Andys Heimkehr genutzt: Mit einem Kartoffelschäler, einer Stricknadel, Hammer und Küchenmesser habe ich die Ludwigien präpariert, den Nabel freigelegt und die Stücke dann auf Andys Schreibtisch dekoriert. Der würde Augen machen!

Ja, das hat er. Er hat fassungslos auf die Fossilien gestarrt und dann gefragt: "Warum hast Du das gemacht?"

Komische Frage! Ich hab ihm erklärt, dass ich ihm die Fossilien schon gleich schön hatte präsentieren wollen, damit er sich richtig freuen sollte über die feinen neuen Stücke für seine Sammlung.

Da hat er mich in den Arm genommen und wortlos ganz fest gedrückt.

Kein Wort darüber, dass der Nabel eines Ammoniten NICHT einer willkürlich geschnitzten Spirale folgt, kein Hinweis darauf, dass die ungeduldig erwarteten Fossilien jetzt nach meiner „Präparation“ wertlos für jeden ernsthaften Fossiliensammler geworden waren.

Ich habe das bis heute nicht vergessen. Jetzt ist das doch nicht nur eine Fossilien- sondern auch eine Liebes-Geschichte!

Seine Fossilien lasse ich seither allerdings in Ruhe.



 Walter Zenske

Als ich im Alter von 17 Jahren mit Fossilien in Berührung kam, gab es für meine Fossilien-Freunde und mich kaum Literatur und schon gar kein Internet. Einer davon hatte immerhin schon den Petrefakten-Sammler von Eberhard Fraas und fütterte mich ab und zu bei gemeinsamen Fundstellen-Besuchen mit Fossilnamen.

Die Anreise erfolgte mit Mofa und Fahrrad meinseits. Eine Sammeltour nach Mistelgau war damals noch eine ganztägige Angelegenheit.

Nach dem Abitur lockerten sich die Kontakte. Mit der Veröffentlichung seines Buches über Südfrankreich im Jahre 1979 trat Andreas E. Richter in unser Sammler- Leben.

Abends in der Kneipe beim Flippern und einem Glas Bier wurde der Entschluss gefasst, am nächsten Tag mit dem Buch auf dem Rücksitz in Richtung Südfrankreich zu starten. Wir hatten Zeit, wenig Geld und ich einen Polo mit 40 PS.

Das Sammeln von Fossilien wurde nun intensiv betrieben und es bedurfte Literatur, um mehr über Fossilien zu erfahren. In der Universitäts-Buchhandlung in Erlangen fand ich 1982 das, was ich suchte:

"Handbuch des Fossiliensammlers von Andreas E. Richter. Ein Wegweiser für die Praxis und Führer zur Bestimmung von mehr als 1300 Fossilien".

Ich muss zugeben, ich war beeindruckt, was der Mann alles über Fossilien wusste und auch wo es überall Fossilien gab.

Für uns lokale Sammler war der Richter die Leitfigur, wenn es um Fossilien ging.

Das Sammeln tümpelte so vor sich hin und beschränkte sich auf Mistelgau, den Städtischen Steinbruch bei Ebermannstadt, die Äcker bei Oberfellendorf und Engelhardtsberg sowie Goldschnecken von Tiefenellern.

Das sollte sich nach dem Kennenlernen von Andreas ändern, zu dem es aber erst nach mehr als 10 Jahren kommen sollte.

Über einen Leipziger Sammler gelangte ich an die Adresse von Andreas. Ich erhoffte in meinem Brief, das war dann der erste Kontakt zu Andreas, den Mistelgau-Artikel aus dem Mineralien-Magazin zum Bestimmen meiner Funde zu erhalten.

Ja, damals schrieb man noch Briefe. Für die jüngeren Leser, das sind Buchstaben die per Stift oder Schreib-maschiene auf einen Bogen Papier gebracht werden.

Diesem ersten Brief folgte dann auch bald mein allererster Besuch in Augsburg und ihm sollten noch viele weitere folgen.

Eine ganz besondere Ehre und Vertrauen wurde mir zuteil, als mir Andy 1998 die Leitung der Franken-Exkursion der "Fossilienfreunde Augsburg " übertrug, da er zu diesem Zeitpunkt verhindert war.

Im Laufe der Jahre hat sich eine echte Freundschaft entwickelt von der beide Seiten profitieren. Andreas hat mich an seinem fossilen Wissen teilhaben lassen und hatte auf meine Fragen immer eine zufriedenstellende Antwort.

Lieber Andreas,

Christine und ich wünschen Dir noch viele Jahre voller Neugier, Tatendrang, vor allem Gesundheit, mit Gabo gemeinsame Exkursionen, stöbern auf und unter den Flohmarkt-Tischen und lehrreiche Artikel für alle Leitfossil-Leser.

Ganz ohne Fotos beende ich meine Erinnerung an Dich dann doch nicht. Die Bildunterschriften sind kleine Interpretationen von mir. Abgebildet die ersten Fotos von der Franken-Exkursion im August 1996.

10. August 1996 bei der Tongrube Mistelgau „Bis auf an kompletten Saurier ham mer scho alls im Keller!“

Andy in Kalchreuth während die Raupe noch schiebt. „Kommen die Ammoniten jetzt von links oder doch von rechts?“


 Rotraud & Heinz Falk

„Essen und schlafen können Sie zuhause!“

Das ist immer wieder ein Satz, der bei unseren meist etwas hektischen Unternehmungen fällt. Wir haben ihn verinnerlicht und wenn wir ihn zitieren, dann sehen wir seinen Ursprung vor uns, Andy, den Jubilar.

Es war vor zweiundzwanzig Jahren bei unserer ersten denkwürdigen Richterreise nach Spanien, als er fiel, weil wir nach längerem Gebuddel im Boden und einem Hatscher durch die Öde zurück zum Bus vorsichtig nachgefragt haben, wann und ob denn vielleicht mit einem Lunch zu rechnen sei.

Aber schließlich wurden wir dann doch immer liebevoll gelabt:

Was die Fossilien anbelangt, so verdanke ich Andy vor allem das fachliche Interesse an den gefärbten Vertretern und die Anregung, solche Chemofossilien ernsthaft zu studieren (s. den jüngsten Beitrag im LEITFOSSIL 2015).

Ad multos annos, lieber Andy, von Rotraud und Heinz Falk!


  Uli Lieven

Wer kennt ihn nicht?
Oder besser - welcher Fossiliensammler kennt ihn nicht???

Auf dem Weg zum Kindergarten habe ich bereits Kieselsteine ("Mineralien") gesammelt und kannte weder Augsburg und noch viel weniger A. E. R.

Mit 19 Jahren dann der große Schwenk zu Fossilen.

Mein erstes Buch: „Handbuch des Fossiliensammlers“ von Richter, Andreas und mit E. Es hat damals 120 DM gekostet, was im dritten Ausbildungsjahr mit 487 DM netto Monatsgehalt richtig viel Geld war. Muss man aber haben, sagten befreundete Sammler. Bereut habe ich den Kauf nie - allein schon wegen der tollen Zeichnungen - und das Buch erst 2013 gegen ein vom „Fossilienpapst“ handsigniertes Exemplar ausgetauscht und mein altes weiterverschenkt.

Andy ohne E. Richter… wann habe ich diesen Menschen denn persönlich kennen gelernt?

Auch nach längerem Überlegen fällt mir dazu keine Jahreszahl oder ein spezielles Ereignis mehr ein. Jedenfalls bezeichne ich ihn inzwischen seit langen, langen Jahren als Freund – und was für einen:
• Hast Du Fusit – suche ich gerade.
• Suchst Du die kleinsten Belemniten der Welt – bekommst Du von mir.
• Hast Du Kegelquarzite – bring sie mir mit.
• Möchtest Du was aus der Sammlung Frickinger – bedien' Dich bitte.
• Du fährst zu den Erdpyramiden nach Bozen – auch das gehört dazu.
• Gelehrtensteine – erklär ich Dir. (Und mit den Kegelquarziten bastelt er sich gleich selber einen eigenen.)
• Leitfossil – schreib mal was, ich bringe das.
• Du kommst an Schungit – kann ich gebrauchen.
• Du vergoldest Fossilien – das ist der Gag, dazu schreibe ich dann was im Leitfossil.
• Du hältst Vorträge – ich höre zu.
• Bist Du in Augsburg – komm unbedingt vorbei, Gabo kocht uns was. (Zu diesen Kochkünsten an dieser Stelle mal ein
   supergroßes Lob!)
• Trinken – wir beide mögen Rotwein.

Und dann ist man irgendwann zum ersten Mal im Richtermuseumshaus in der Ifenstraße 8 ½ (die Hausnummer passt schon wunderbar zu diesem unkonventionellen Menschen) und staunt und staunt. Redet, isst und trinkt und fühlt sich wohl und möchte, dass das Leben so noch für die nächsten 70 Jahre weitergeht.

Lieber Andy,

auf diesem Wege alles nur erdenklich Gute zum Geburtstag und vor allem eine stabile Gesundheit. Was Du in all den Jahren leider noch nicht geschafft hast ist ein Besuch im Rheinischen Braunkohlenrevier.

Daher als Geburtstagsgeschenk an Dich (und Gabo): Gutschein für einen Besuch bei mir (ich koche auch) und Besichtigung/Exkursion im Braunkohlentagebau Deiner Wahl (Garzweiler, Hambach, Inden).

Ganz liebe Grüße, Dein Uli Lieven


 Hermann F. Stange

Vom Hammer zum Hämmerchen!

Es war anfangs der 1980iger Jahre, als ich mit Richter-Reisen meine erste Fahrt machte.

Vorausschicken möchte ich, dass ich als "Kölner Jung" in den 30iger Jahren Fossilien gesammelt hatte, vorwiegend in der Schlade bei Bergisch Gladbach. Aber diese Funde blieben unter den Bomben.

Mit 60 Jahren ging ich in den Ruhestand, entsann mich aber meiner Kinderzeit und kam so wieder auf die Fossilien und zu Richter Fossilien-Reisen.

In den 80iger Jahren suchten wir dann irgendwo im Poitou in einem weitläufigen ehemaligen Steinbruch  Ammoniten, Schnecken und Brachiopoden. Ich war, bedingt durch meine Behinderung, nicht an langen Wegen interessiert, sondern häufte mir  eine entsprechende Menge Gestein an und setzte mich zum gemütlichem Klopfen auf mein grünes Gummikissen.

Herr Richter, damals waren wir noch per Sie, streifte durch das Gelände und gab hier und da Ratschläge. Er kam auch zu mir. Ich hatte mir bei Krantz in Bonn einen Estwinghammer gekauft und sah zu meinem Erstaunen, daß Herr Richter mit einem 200 g Hämmerchen herumlief. Er muß wohl meinen fragenden Blick verstanden haben und zeigte mir, wie mit einem kleinen Hämmerchen – immer zum Fossil hin – Objekte freizuschlagen sind. Mit der Zeit eignete ich mir eine gewisse Fertigkeit in dieser Technik an und denke oft an seine späteren Hinweise „Schau Dir den Stein genau an und achte auf Haarrisse“.

Viele Jahre später am Strand von Sangatte (Kanalküste) war das Vorhandensein eines Haarrisses, mit der 10-fach-Lupe entdeckt, der Grund, daß ich einen wunderbaren Micraster zu Hause mit dem 200-Gramm-Hämmerchen ans Tageslist brachte.

Danke für Deine vielen Tipps, Andy, und ich denke oft an die vielen schönen Reisen, es waren 51, beim Betrachten meiner vielen Funde.

Zu Deinem 70. Geburtstag wünschen Edith und ich Dir ganz herzlich alles Gute und noch etliche Jahre frohen Schaffens.

Dein Hermann

Micraster vom Strand von Sangatte (Kanalküste).


Edith Stange

Eine Erinnerung an den Sandstrahl

Fossilien präparieren war ebenso aufregend wie Fossilien suchen. Andy lud ein zum Seminar.

Die Schwierigkeitsgrade der Übungen steigerten sich. Eines Tages war „Sandstrahlen“ angesagt. Wie leicht sah die Vorführung von Andy aus. Das Fossil entwickelte sich gesandstrahlt zu einem Prachtstück.

Mit Feuereifer ging ich nun ans Werk – als ich an der Reihe war – und sandstrahlte, sandstrahlte, sandstrahlte.

Plötzlich hatte ich ein Loch in der Hand und ein bißchen Fossil drumherum. Es war kein Prachtstück geworden…

Andy hatte aber zuvor gewarnt, nicht die besten Stücke für Übungszwecke zu verwenden. Die nächsten Objekte wurden besser und die Ergebnisse konnten sich allmählich sehen lassen.

Ich wünsche Dir, lieber Andy, daß Du noch lange Deine Erfahrungen weitergeben kannst. Alle danken es Dir.

Wir würden uns sehr freuen, wenn wir noch viele Jahre in Verbindung bleiben könnten. Bleib gesund und lass Dich zum 70sten kräftig feiern.

Alles Gute für Dich. Mit herzlichen Grüßen verbleibe ich Deine Edith Stange


Lisa & Lutz Wagner

Meine Freundin Ingrid und ich waren 1983 auf einer Fossilienbörse in München, wo uns ein Flyer auffiel: Eine Exkursion nach Südfrankreich mit Andy Richter.

Wir waren (und sind es heute noch) blutige Laien, aber Sammeln ist sehr unterhaltsam und kurzentschlossen haben wir die Reise gebucht.

Ein Glücksgriff, es war Andys erste Fahrt in eigener Regie, und wir waren sehr beeindruckt, wie er zusammen mit seiner Gattin Gabo die Reise gestaltet hat. Immer kurzweilig und sowohl für den Laien als auch den Fachmann interessant und aufschlussreich – wir haben viel gelernt.

Unvergessen ist die Fahrt durch die Tarnschlucht, es war das Abenteuer pur und ich hatte schon fast mit dem Leben abgeschlossen, aber unser exzellenter Busfahrer hat alles mit Bravour gemeistert.

Ich fand dann beiläufig noch einen komisch aussehenden Stein, den ich Andy zeigte. Er stoppte sofort die ganze Horde, alle Köpfe gingen nach unten, denn es war ein Saurierwirbel. Ich dachte sofort an die Geschichte mit dem blinden Huhn …

Andy gründete dann in Augsburg eine Gruppe Interessierter, die „Fossilienfreunde Augsburg“. Ich wurde auch zu einem Treffen eingeladen und erzählte es meinem Freund Lutz (er wurde später mein Mann). Er lachte und sagte „der Andy, ja, den kenne ich sehr gut und schon sehr lang". So klein ist die Welt, wir hatten einen gemeinsamen Bekannten und wussten nichts davon. So erinnern wir uns auch heute noch gerne an die Zeit, als wir mit Andy viele schöne Stunden verbringen durften, viel erlebt und – nicht zuletzt – viel gelernt haben.


 Werner Weidert

Erste Schritte

Im Kosmos Verlag, unter anderem zuständig für das Themengebiet Mineralogie, Paläontologie & Geologie, landete ein Buchangebot auf meinem Schreibtisch. Es schien ins Programm zu passen.

Ich lud den Autor, Andreas E. Richter zu einem persönlichen Gespräch in den Verlag ein. Er kam zu meiner Überraschung nicht allein, sondern in Begleitung einer sympathischen, attraktiven jungen Frau.

Was der junge Mann vortrug, hatte Hand und Fuß, „passte“. Das Thema und seine von Kenntnis getragene Vorstellung für ein Laienpublikum überzeugten.

Ein gemeinsames Mittagessen anschließend verhieß eine problemfreie Zusammenarbeit.

Aus dieser Zusammenarbeit erwuchs eine Freundschaft, die bis heute währt, die sowohl Gabo als auch Isa einschließt und für die ich dankbar bin.


 Isa Weidert

A.E.R. und eine persönliche Erinnerung, die möglicherweise mit Fossilien zu tun hat? Da fällt mir, die ich keine Versteinerungen sammle, Folgendes ein:

Vor vielen Jahren, Richter-Reisen ins Pariser Becken. Der Bus ist nicht ganz besetzt, Andy bietet mir, der Ehefrau des Herausgebers von FOSSILIEN, an, „einfach so“ mitzufahren, damit ich weiß, wie es auf diesen Reisen zugeht.

Ich erlebe ein lockeres Veranstalterehepaar, das ein offenes Ohr hat, auch für die seltsamsten Wünsche oder gar Forderungen der Reiseteilnehmer, das geduldig beschwichtigt, als sich die Einen über Stapel gebrauchter Windeln im Busklo beschweren und die Anderen mangelndes Verständnis für den jüngsten Reisenden, den Windelträger, zeigen.

Doch zu „A.E.R.“:

Es ist eine erklärte Fossilienreise, doch ich genieße es, immer wieder ausgesprochen kurzweilig vom bestens vorbereiteten Andy per Lautsprecher auf Schönheiten und „Kulturelles“ hingewiesen zu werden. Wir halten und besuchen van Gogh's Grab, erleben eine ähnliche Stimmung, wie auf einem Gemälde von ihm. Das kostet nicht viel Zeit, aber bringt Erleben und Abwechslung auf der langen Anreise.

In Reims macht Andy mit der Gruppe eine Domführung. Ich „darf“ mich absentieren und einen Flohmarkt besuchen. Natürlich wird der Bus, falls ich mich verspäte, ohne mich abfahren, das ist mir klar und wird mir auch eingeschärft. Doch freut es mich, dass der „Sammler“ Andy auch das von mir erstandene Glas bewundert – „als wär's ein Fossil“. Die gelöste Atmosphäre des Montmartre ist für mich mit Andys Präsenz verknüpft.

Abends drängt sich alles um den Fossilguru, der jedoch zieht gerade diejenigen, die es nicht geschafft haben, einen „Platz an der Sonne“, d.h. in seiner Nähe zu ergattern, ins Gespräch und erkundigt sich nach ihren Funden.

Überhaupt das Fossiliensuchen im Gelände. Was Andy sucht und findet, behält er nicht für sich, sondern verteilt es gerecht an die Reiseteilnehmer.

Er muss sich manchmal wie ein Hirt bei seiner Herde verhalten. Die Einen weist er zu möglichen Fundstellen, die Anderen bittet er um Vorsicht an den Felsen und um Rücksicht auf die Natur. Er bewundert auch bescheidene Funde und schafft es sogar, dass ich mich eifrig an der Suche nach den so ästhetischen Zeugen der Erdvergangenheit beteilige. Andy und Gabo bilden eine untrennbare Einheit, wo er etwas „strenger“ auftreten muss, beschwichtigt sie. Das Organisatorische liegt in ihrer Hand, das „Fachliche“ in der seinen.

Man macht sich die oft komischen aber nichts desto trotz ernsten Probleme solcher Reise erst klar, wenn man dabei war.

So galt es, die Hotelleitung zu überzeugen, dass die alte Dame, die mit „Todesverachtung“ die Minibar leergetrunken hat, weil sie glaubte, das sei im Preis inbegriffen, nicht alles in Rechnung gestellt bekommt und die Dame, dass sie eben doch einen Teil wenigstens begleichen muss.

Oder Andy muss klar machen, dass der Bus nicht wegen eines vergessenen Sonnenhutes oder weil eine blühende Orchidee nicht fotografiert wurde, mehrere Kilometer zurückfahren kann, weil das einfach zu teuer für alle würde.

Dass die Reise kein „seelenloser“ Transport Sammelwilliger zu Fundstellen, sondern ein wirkliches Erlebnis für alle Teilnehmer wurde, die sich am Ende der Reise als Gemeinschaft verstanden, das war Andy zu verdanken!

Nicht nur „Lidl lohnt sich“, die Richter-Reisen, die sich wirklich von anderen unterscheiden, die lohnen sich seit Jahren!


  Hartmut Huhle

Lieber Andy,

da sieht man einmal wieder, wie schnell doch die Zeit vergeht. Es ist noch gar nicht so lange her, da habe ich in Leitfossil.de den Beitrag von Gabo zu Deinem 65ten gelesen.

Für mich stellt sich jetzt die Frage: Wie haben wir uns eigentlich kennen gelernt?

Es war im August 2004. Ich habe im Internet nach einem Geburtstagsgeschenk für einen Sammlerfreund gesucht. Er sammelt Fluorit, stammt aus dem Osterzgebirge – da passt als Geschenk ganz prima ein Dadoxylon sp., ein fluoritisiertes Koniferenholz aus dem Rotliegenden von Hilbersdorf bei Chemnitz/Sachsen.

Und eine solche polierte Scheibe habe ich im Netz gefunden auf www.richter-fossilien-reisen.de – bestellt und anschließend verschenkt.

Irgendwann, Anfang des Jahres 2005 erhielt ich dann eine Mail von einem gewissen Andreas E. Richter. Dieser hatte in Fossilien meinen Beitrag über „Eiszeitliche Fossilien aus dem Kiessandtagebau Katharinenrieth“ gelesen und wollte den Artikel in Leitfossil.de „zweitverwerten“.

Daraufhin habe ich angefangen über meine Erfahrungen beim Sammeln, über neue Fundstellen, über Museen und andere im Zusammenhang mit dem Fossiliensammeln stehende Dinge kurze Berichte zu verfassen und einzuschicken. Einen großen Teil davon haben die Leitfossil-Leser auch lesen können.

Jedenfalls entwickelte sich im Laufe der Jahre ein reger Mailkontakt.

Zu einem runden Geburtstag beschenkte mich meine Familie dann mit einer Richter-Fossilien-Reise nach Westfrankreich. So folgte auf die vielen Telefonate und Mail-Kontakte dann das persönliche Kennenlernen.

Dazu habe ich aus meinem Bildarchiv ein paar Schnappschüsse von der Westfrankreichreise 2007 rausgesucht. Sicher nicht immer Bilder bester Qualität. Darauf kam es mir gar nicht so an, wenn die Aussage stimmte.

Hier bei der Einweisung während der Fahrt zu unserem nächsten "Fossiliensammelhalt".

Auch das ist unser Andy, wie er leibt und lebt: Bei der Suche und Bestimmung der Fossilien kommen auch die anderen schönen Dinge des Lebens (ein Gläschen Roter) nicht zu kurz.

Wenn er nicht unbedingt suchen "muss", dann bereitet der Andy eben schon den nächsten Beitrag für Leitfossil.de vor.
Hier ist er mit der Kamera auf der Suche nach Besonderheiten und irgendwelchen fotogenen Motiven (na, die Teilnehmer!).

Und hier beim Suchen nach seinen "Lieblingsfossilien". Verdeckt von anderen Sammlern und nur an der für ihn typischen Kopfbedeckung zu erkennen.

Selten sieht man den Andy so ratlos, wie auf diesem Bild. Wir anderen waren im Übrigen auch nicht schlauer.

Seit dieser Westfrankreich-Reise haben sich unsere Kontakte intensiviert. Bei unseren Mails und Telefonaten geht es nicht immer nur um weitere Beiträge für Leitfossil.de. Einen Freund ruft man nicht nur an, wenn man etwas will oder benötigt. Es ist einfach interessant aus erster Hand Informationen z. B. über Sonderausstellungen in Museen oder den letzten Börsenbesuch auszutauschen, sogar noch bevor diese in Leitfossil.de standen.

Für den Herbst 2012 hatten wir eine Richter-Reise in den Harz vorgesehen, die wir dann erst im April/Mai 2013 durchführten. Leider konntest Du nicht daran teilnehmen. Ich hoffe wir können demnächst wieder solch eine Reise durchführen. Ideen habe ich genug.

Aber vorher feiere erst einmal im Kreise Deiner lieben einen schönen Geburtstag.

Auf diesem Wege alles erdenklich Gute, Gesundheit und viel Schaffenskraft für all das, was das Leben noch so alles für Dich bereithält.

Hartmut (Dein Mann in Sachsen-Anhalt)


 Ralf Krause

Der Andy am und im Aufschluss (zu seinem 70. Geburtstag)

Den Andy lernte ich 1983 kennen auf meiner ersten Reise in die Frankenalb. Ich fand schnell heraus, dass Katzen und Ammoniten zu seinen Lieblingstieren zählen.

Das ist bestimmt so einer, der metertiefe Löcher nach seinen Ammoniten gräbt, dachte ich. Und mit dem Vorschlaghammer ist er sowieso per Du.

Inzwischen durfte ich ihn auf 29 Reisen und einigen Kurzfahrten erleben. Wenn ich genau darüber nachdenke, so habe ich ihn in all den 32 Jahren weder tiefe Löcher graben noch mit dem Vorschlaghammer arbeiten sehen. Allenfalls ab und an mit seinem Geologenhammer hier und da ein wenig klopfend, oder aber ganz selten mit einem Fäustel.

Natürlich war sein Rückenleiden in den letzten Jahren schon ein klares Handy Cap bei der Fossiliensuche. Aber auch in den guten alten Zeiten, als die Gesundheit besser mitspielte, habe ich den Andy nie so richtig hart werkeln sehen.

Liegt es daran, dass er schon alle guten Fossilien zu Hause liegen hat?
Oder dass seine Gabo eh schon so gute Funde macht?
Oder dass er während seiner Reisen allzu sehr seine Schäfchen (=Reisegäste) im Auge behalten muss?

Damit wir uns recht verstehen: Der Andy ist im Gelände keineswegs faul. Mit gesenktem Blick streift er durch die Aufschlüsse, begleitet von seiner Gabo. Und findet immer wieder toll.

Ein paar (nicht ganz ernst gemeinte) Impressionen vom Andy am und im Aufschluss mögen die folgenden Bilder vermitteln.

Eine kleine Stärkung vor dem Sammeln muss sein! (Águilas/Spanien, 1989)

Oje oje, das war wohl zu viel Wein! Sammeln gehen kann ich jetzt net mehr. (Monale/Italien, 1994).

Andy beim Sammeln in Monale (Italien, 1994). Er arbeitet mit dem Hammer!

Tagebuchschreiben ist ganz wichtig! (Südengland, 1996).

Sekt aus Pappbechern vor dem Sammeln muss sein! (Sachsen-Thüringen, 1998).

In der Ruhe liegt die Kraft! (Westfrankreich, 2004).

Lass uns erst einmal die Strategie fürs Sammeln besprechen! (Feuguerolles/Calvados, 2008),

Na, wo sind sie denn, die kleinen Ichthyosaurierwirbel? (Mistelgau/Frankenjura, 2007).

Da hat der Andy sich wohl vertan. Er schwingt einen Fäustel! (Gräfenberg /Frankenjura, 2009).

Es muss nicht immer Wein sein! (Petersbuch /Frankenjura, 2009).

Ein kleines Päuschen muss sein - wie immer mit seiner Gabo an der Seite (Holzmaden, 2010).

Immer diese vielen Seeigel! (Höver, 2011).

Hallo, dann arbeitet alle mal schön! (Gräfenberg während des Präparationsseminars, 2014).

Der Andy ganz aktuell – wie immer auf der Suche nach dem Superstück! (Graissessac/Südfrankreich, 2015).


 Siggi Wiescholek

Andy und die Technik

Irgendwann Mitte der 90er Jahre war mir Helmut Lehmann zugelaufen – wir trafen uns unregelmäßig bei den Vereins-Abenden in Nürnberg oder an den Donnerstagen bei der „Schüsselrunde“.

Hier verkehrten viele Sammler und Freunde von Fossilien, Flora und Fauna. Zu dieser Gruppe gehörten unter anderem K. P. Weiß und Helmut Keupp – und dort habe ich auch des öfteren von einem Andy Richter gehört.

Eines Tages (etwa Anfang 2000) kam es durch Helmut zur Bekanntschaft mit Andy – zuerst mal „nur“ schriftlich. Ich hatte mich in einem Brief kurz „vorgestellt“, mich, meine Vorlieben und Hobbys kurz umrissen, und daraufhin dann einige Sandproben aus Spanien und dem Pariser Becken von Andy erhalten – genau das richtige „Futter“ für einen „Staubsauger“.

Das "Frankenfossil" auf der Petrefakta.

Sande von Andy für Siggi, den Staubsauger.

Zum ersten persönlichen Treffen kam es dann in der Post in Berching. Andy hatte mich um einen Dia-Vortrag über Altdorf gebeten und so lernte ich ihn nun also persönlich kennen.

Bereits im März 2001 konnte ich bei der Augsburger Gruppe diesen Vortrag mit Laptop und Beamer halten. Damals gab es noch kaum Digi-Fotoapparate und wenn, dann waren sie sehr teuer, die Bildgröße lag im KB-Bereich.

Und Andy gefiel die Qualität der Bilder (digitalisierte Dias) im Vergleich zum ersten Vortrag gar nicht.

Helmut und ich versuchten in der nächsten Zeit, Andy zu Digi-Fotos, zur Anschaffung einer Digi-Kamera und später auch zu einer Internetseite zu überreden.

Mir ham affnen neigred, wie aff en lama Gaul

Andy war aber lange Zeit der festen Überzeugung,dass Dias in jedem Fall viel besser seien (vielleicht ist er es heute noch???).

Ältere unwiederbringliche Dia-Aufnahmen, die er für seine zwischenzeitlich eingerichtete Webseite „Leitfossil“ brauchte, wurden anfangs von mir eingescannt. Die Qualität entsprach nicht den Erwartungen – aber das war ja auch oft bei Papierabzügen vom Dia so…

Und dann, nach langem Zureden – waren plötzlich gleich mehrere Digi-Fotoapparate da – der Fortschritt hatte auch im Hause Richter Einzug gehalten!

Zwischenzeitlich – so glaube ich – ist Andy von der neuen Technik überzeugt, denn er wendet sie immer und überall an – ggf. zaubert seine Gabo an den Bildern herum, bis sie seinen Erwartungen entsprechen.

Aber richtig lieb hat er die Technik einfach nicht! Hoffentlich kommt in den nächsten Jahren nicht noch irgendwas ganz Neues nach!

Aber in jedem Fall: Andy, lass ned nouch – mach weider su – dann passdscho! Gruß Siggi


 Victor Schlampp

Meine erste bewusste Begegnung mit Andreas Richter

Ende der 70er Jahre des vergangenen Jahrtausends gab es für Fossiliensammler zwei Autoren, beziehungsweise zwei Bücher, die man unbedingt gelesen haben musste:

Gerhard Lichter „Fossilien bergen, präparieren und ausstellen“ und
Andreas Richter „Südfrankreich und seine Fossilien“.

1980 hatte ich den hervorragend recherchierten Artikel von Andreas Richter über den Treuchtlinger Marmor in der Zeitschrift Mineralien Magazin gelesen und vermutlich ein Jahr später in einer Kleinanzeige die Adresse des Autors herausgefunden:

„Ifenstraße Achteinhalb“ in Augsburg.

Das wäre nebenbei bemerkt die hervorragende Bezeichnung für einen philosophischen Zirkel à la „Ifenstraße Achteinhalb – Noch dreieinhalb Stunden bis zum Mittag“.

Entschuldigung: Ich will nicht abschweifen, also....

Seit 1976 wohnte ich mit meinen Eltern in Wulfertshausen, nur rund acht Kilometer Luftlinie von Andreas Richter entfernt. Beim telefonischen Erstkontakt – es muss im Jahr 1980/1981 gewesen sein – konnte ich an den Treuchtlinger Marmor anknüpfen. Zwar lag mein Sammelgebiet mit Petersbuch und Erkertshofen etwas östlicher, aber dank der geduldigen Klopfarbeit zusammen mit Mutter Franziska („Wuschel“) hatte ich bereits nach wenigen Begehungen einige recht attraktive Ammoniten gefunden.

Zur Erinnerung:
Im Sommer 1980 war der letzte Rest meines Kindheitssteinbruches Kraftsbuch rekultiviert worden, so dass ich mir ein anderes Betätigungsfeld suchen musste. Durch den Tipp eines Sammlers bin ich dann zuerst in Osterdorf bei Pappenheim und wenig später in Petersbuch gelandet.

Andreas hatte mich bald nach dem Telefonat eingeladen und Mutti lieferte mich mit dem Auto in der legendären „Ifenstraße Achteinhalb“ ab. Der erste Blick fiel auf die Garageneinfahrt, wo ein seltsames Auto in der Form eines Bügeleisens, aber ohne Henkel, parkte. Der Knauf an der Eingangstüre war mit einem Ammoniten geschmückt, zum Glück nur ein Abguss.

Drinnen im Haus dann wie der Eintritt in den Fossiliensammlerolymp.

Bereits rechts nach dem Eingang das erste Regal mit einer großen Pachypictonia aus der nördlichen Frankenalb. Gegenüber ein mit Mineralien bestücktes Pendant. Vom Vater und aus dem Erzgebirge, erklärte mir Andreas.

Aufgrund schlechter Erfahrungen mit Mineraliensammlern war damals mein Interesse für die Welt der Glitzersteine auf dem absoluten Nullpunkt. Ich schenkte der kristallinen Überfülle daher nur eine kurze pflichtschuldige Beachtung.

Zum Glück kannte ich Andreas schon von den Abbildungen aus seinem Südfrankreichbuch. Ich hätte sonst wegen des üppigen Bartes auf Zeus oder einen Bergriesen getippt.

Er und seine Frau Gabo waren sehr lieb zu mir und auch Melli überzeugte als Kleinkind-Sonnenschein des kleinen Familienglücks. Und dann gab es noch zahlreiche Katzen und Zimmer, die bis in den letzten Winkel mit Puppenküchen, Antiquitäten, Büchern und sonstigen musealen Erinnerungsstücken vollgestopft waren.

Ich zeigte Andreas meine Ammoniten, unter anderem ein schönes Hugueninsphinctes cf. breviceps aus dem oberen Malm Gamma 3 (obere Divisum-Zone) von Erkertshofen und ein großes Taramelliceras compsum mit Endmundsaum aus der gleichen Fundschicht.

Andreas war beeindruckt und auch heute gehören beide Funde immer noch zu meinen Topstücken von diesem Fundort. In meinem Fotoarchiv habe ich alte Abbildungen gefunden. Genau in diesem Zustand hatte ich sie damals Andreas gezeigt.

Und ich habe zwei Fotos beigelegt, wie sie heute aussehen.

Was ich bei Andreas in den Schubladen und Vitrinen sah, sprengte damals mein Vorstellungsvermögen: Herrliche Pyritammoniten aus Südfrankreich, Schalenträger aus Sengenthal, darunter auch ein unpräparariertes rund 8 Zentimeter großes Oxycerites auf Matrix – was aus dem wohl geworden ist?

Damals hatte mir Andreas tolle Fundstellentipps gegeben – unter anderem Hartmannshof und Sengenthal, wobei der Hinweis auf Hartmannshof ausgerechnet von einem Sammler stammte, der nur wenige Jahre später dem süddeutschen Oberjura ganz entsagend, sich nur noch auf Schale, Perlmutt und Pyrit stürzen sollte: Reinhard Veit.

Seitdem bin ich viele Dutzende Male bei ihm zu Gast gewesen, immer bestens bewirtet von Gabo.

Bei mir hat er sich nicht so häufig sehen lassen. In meinem neuen Zuhause in Rednitzhembach – der Umzug jährt sich dieses Jahr bereits wieder zum zehnten Male – war er leider noch nicht. Dabei habe ich ihm versprochen, dass er nicht jeden Oberjura-Ammoniten einzeln ansehen muss. Es würde reichen, wenn er sich pro Vitrine zehn Minuten und für jede Schublade fünf Minuten Zeit nähme…

PS.: Andreas behauptet, dass er mich schon vorher einmal getroffen hätte auf einem Flohmarkt in der Augsburger Innenstadt. Es ist richtig, ich hatte dort als Kind zweimal eine „Verkaufsdecke“ ausgebreitet. Andreas erinnert sich an einen Jungen, bei dem er einige Physodoceraten gekauft hätte. Stimmt auch, ich hatte damals solche im Angebot. Andreas meinte, der Junge wäre nicht bereit gewesen, den Fundort herauszurücken. Stimmt auch. Ich hätte damals lieber meine Mutter verkauft.

Fazit: Es muss wohl der Wahrheit entsprechen, auch wenn ich mich nicht mehr daran erinnere. Ach, so, falls Andreas die Physodoceraten noch haben sollte: die Fundstelle war Kraftsbuch.

Liebe Grüße, Victor


 Manolo & Isabel Saura

FELIZ CUMPLEAÑOS AMIGO ANDY

Alles Gute zum Geburtstag, Andy, mein Freund

Desde muy joven siempre me ha gustado mucho la montaña y la naturaleza, pero gran parte de mi afición por los fosiles se la debo a Andreas. En el año 1989 tuve la suerte de conseguir el libro „Handbuch des Fossiliensammlers“. Este libro despertó mi interés por los fosiles y a partir de entonces comencé a investigar yacimientos y a coleccionarlos.

Von Jugend an haben mir Berge und Natur gefallen, aber den Großteil meiner Begeisterung für Fossilien verdanke ich Andreas. 1989 hatte ich das große Glück, das „Handbuch des Fossiliensammlers“ zu entdecken. Dieses Buch weckte mein Interesse an Fossilien und so fing ich an, Fundstellen zu besuchen und dort die Fossilien zu sammeln.

En un principio no tenia claro que tipo de fosiles prefería, pero con el tiempo descubrí que los equínidos eran los que mas me interesaban.

Anfangs wusste ich noch nicht so recht, welche Fossilien mir am besten gefallen, aber mit der Zeit stellte sich heraus, dass allen voran den Seeigeln mein Hauptinteresse galt.

En el año 2001 en la Bourse de Millau (Aveyron) Francia, tuve la suerte de conocer personalmente a Andreas y Gabo, todavía lo recuerdo; Madame Janette la propietaria del Hotel La Capelle, me dijo que el señor Andreas Richter también se alojaba en el hotel y fue al día siguiente cuando nos conocimos en la terraza del Hotel.

Anlässlich der französischen Fossilien-Börse in Millau (Aveyron) hatte ich dann 2001 das Glück, die Bekanntschaft von Andreas und Gabo zu machen. Ich weiß noch gut, wie Madame Jeanette, die Besitzerin des Hotel La Capelle, mir sagte, dass auch Herr Andreas Richter in ihrem Hotel wohne. Tags darauf trafen wir uns dann auf der Terrasse des Hotels.

Desde aquel momento surgió una gran amistad que se ha cultivado a través de los años, aunque desgraciadamente solamente nos podemos reunir unas pocas horas cada año.

Vom ersten Moment an verband uns eine große Sympathie, und unsere Freundschaft haben wir im Laufe der Jahre gepflegt, obwohl wir uns leider nur für wenige Stunden pro Jahr sehen.

Tambien he tenido la suerte de compartir algunos días con Andreas, Gabo y el grupo de amigos alemanes en dos viajes que realizaron a España y de los cuales guardo un bonito recuerdo.

Gerne denke ich auch an die schöne Zeit, die ich mit Andreas, Gabo und ihren deutschen Freunden während zweier Spanien-Fahrten verbringen konnte.

En el primer viaje recuerdo con nostalgia los días en Mojacar y Alicante, y en el segundo en Alicante y Castellón donde visitamos a los amigos del Museo de Elche y tambien visitamos los Museos de Ribesalbes y Onda.

Fast ein bisschen wehmütig denke ich an unsere erste gemeinsame Reise, an die Tage in Mojacar und Alicante, oder an die zweite Fahrt, die uns nach Alicante und Castellón führte. Hier haben wir gemeinsam Freunde im Museum von Elche besucht und auch meine Museen in Ribesalbes und Onda.

Recuerdo con simpatía el picnic que organizamos en Ribesalbes a orillas del pantano del Sichar, fue un bonito día.

Und wie schön war das Picknick, das wir wir am Seeufer bei Ribesalbes (ribesalbes a orillas del pantano del Sichar) veranstaltet haben – was war das für ein schöner Tag!

Casi todos los años nos encontramos en St. Marie y recuerdo con alegría nuestras comidas los jueves y los viernes en la Taverna de les Mineurs donde pasamos grandes momentos tambien con nuestros amigos Nando y Diana.

Fast jedes Jahr treffen wir uns im Elsaß zur Fossilien und Mineralien-Expo in Ste. Marie aux Mines. Bei unseren gemeinsamen Mittagessen – immer am Donnerstag in der Taverne „Les Mineurs“ – haben wir viele schöne Momente verlebt zusammen mit unseren Freunden Nando und Diana.

Andreas fue el que me animo a escribir, desde entonces he colaborado con algunos artículos para Leitfossil.de y tambien junto a mi colega Juan A. García estamos realizando el proyecto Nomochirus.

Andreas hat mich ermuntert zu schreiben und so habe ich an einigen Artikeln fürs Leitfossil.de mitgearbeitet. Zusammen mit meinem Freund und Kollegen Juan A. García haben wir das Projekt Nomochirus verwirklicht.

Se trata de una serie de 8 volúmenes dedicados a los equínidos fosiles.

Es handelt sich dabei um eine Serie von 8 Bänden über fossile Seeigel. (siehe auch im Leitfossil.de)

Siento mucho que este año no haya sido posible nuestro encuentro en St. Marie y espero con impaciencia el próximo año donde podamos encontrarnos como siempre.

Es tut mir sehr leid, dass wir uns dieses Jahr in Ste. Marie nicht sehen konnten, aber ich warte schon voller Ungeduld auf das nächste Jahr, wo wir uns dort wieder treffen werden – so wie immer.

Querido amigo Andy te deseamos de todo corazón que tengas una Feliz Fiesta de tu 70 Cumpleaños en compañía de tu familia y amigos.

Un fuerte abrazo y muchos besos de tus amigos Manolo e Isabel

Lieber Freund, wir wünschen Dir von ganzem Herzen, dass Du eine schöne glückliche Feier zu Deinem 70sten Geburtstag verlebst zusammen mit Deiner Familie und Deinen Freunden!

Es küssen und umarmen Dich Deine Freunde Manolo und Isabel


 Diana Fattori & Nando Musmarra

ANDREAS BEHIND THE SCENES!

Andreas is a great friend and a true fossil guru. He travelled around the globe looking for fossils.

Someday he must decide to write on Leitfossil about the many locations we visited together.

First time we met Andreas was long time ago in Bonneville Salt Flat, Utah, Usa. After he saw a famous commercial showing Ray Charles driving a car in the same locality, Andreas decided to bring Gabo there, so she could learn to drive too.

Everyone knows how Andreas loves fossils. He went everywhere looking for them. In the photo he just found a giant trilobite in Millard County, Utah, Usa.

Andreas also has other interests: rock music and spicy southern food. Here a young Andy is portrayed at Woodstock in an famous black and white photo during the famous rock event.

In another photo Andreas is relaxing on the Mississippi river with Melli, smoking his pipe after a gorgeous lunch in New Orleans.

Some memories from Andreas fossil trips: he and Gabo are very tired after digging for their beloved ammonites in Montana.

Here Andreas with a huge shark tooth at Aurora quarry in North Carolina.Andreas and Nando digging for shark teeth in the Peace River in Florida.

Andreas is a very strong man: as you can see he can lift fossil Araucaria tree, too (Arizona Petrified Forest).

Because he travelled a lot, he is known as the "Flying German" among many fossil collectors. For that reason he was chosen as testimonial for the famous Munchhausen movie.

Andreas loves every fossil. Here he is digging with Diana for fossil fishes in the Wyoming Eocene.

If some of you, guys, do not trust this story and think the photos do not show Andy but is double... – think twice – we have the proof: Look Andreas smiling at Grand Canyon, showing his original driving license...

Happy Birthday, Flying German!!! Buon Compleanno!!!


 Horst Kuschel

Also ich lege mal los:

Tja… ich bin eigentlich kein Feund vieler Worte…

…und ich habe auch mit Andy noch keine Sammeltouren gemacht!

ABER… das liegt dann nicht an „AER“, sondern ist der Tatsache geschuldet, dass mein Sammelspektrum sich nicht so richtig mit Andy's Ansprüchen deckt!! Ich sammele ja nur Weißjura beta und da nur die unteren der oberen „Planulaschichten“. Und die auch nur von Oberweckerstell.

Da hat man dann zuhause auch keine Probleme mit der Präparation!

ABER… ich habe ein nicht genauer datiertes Belegfoto unseres ersten spektakulären und historischen Aufeinandertreffens aufgetrieben. Siehe Anhang!

Herzliche Glückwünsche und „weiter so“!

Horst mit Familie

 


 Horst Voigt

Tausend Mann und eine Weste

Es war zur einer Zeit, da es schon wieder Erzähler in unserem Lande gab, die auf Plätzen saßen und uns Neuigkeiten übermittelten.

Der Tag war gerade angebrochen, da geschah es, dass auf dem Pariser Platz, in der Nähe vom Brandenburger Tor, sich eine Menschenmenge um einen Mann drängte und andächtig lauschte, was er zu berichten hatte.

Er fuchtelte mit den Händen und sprach: „Tausende und aber tausende Lebewesen sind in Gesteins-formationen eingeschlossen die nicht nur ein Jahrtausend alt sind, die unsere Vorstellungskraft nicht real erscheinen lässt.“

Seine Stimme erhob sich kraftvoll, es war ein Zittern zu hören: „Millionen Jahre sind es gewesen.“

In Bücher stand es geschrieben und so kam es dazu das zwei Berliner Buben dieses auch lasen. Von Zweien die auszogen diese zu finden und sie zu erforschen, will ich euch berichten.

„Hört, hört“, raunte es aus der Menge. Eine leise Stimme wiederholte: „Millionen Jahre – kaum zu glauben – erzählt endlich weiter!“

„Die Berliner Jungs lasen in einer Fachzeitung von Expeditionen, die jährlich in verschiedenen Länder statt-finden sollten. Richter Reisen – so stand es in der Fachzeitschrift – veranstalten Studienreisen in die Vergangenheit – nach Italien.“

„In die Vergangenheit und so weit, kommt man denn auch wieder zurück?“ lautete ängstlich die Frage der interessierten Zuhörer.

„Keine Angst“ beschwichtigte der Erzähler! Das Pliozän Italiens sei ein Land der Pasta, Pizza und des Weines. Ein Menschenschlag voller Freundlichkeit lebe dort, der die Forschenden nicht alleine lasse. Es wurde sogar für die Forschenden eine Taverne geöffnet, Tische wurden zusammengestellt, Wein und Spaghetti vor Ort kredenzt.

Dies aber alles konnte nur passieren, weil die Reiseleitung über alle Maßen kompetent und ausdauernd den Wirtsleuten klar machte, dass die Forschenden sonst Ihre Geologen-Hämmer heraus nehmen würden, und…

Ein Raunen und Tuscheln lag in der Luft, über Muscheln (Clausinella fasciata oder Chamelea gallina), Seeigel (Echinocyamus pusillus) und Schnecken (Bulla striata) wurde fachgesimpelt. Es wurde lauter, mag wohl sein das der schwere dunkle Hauswein dazu beitrug. Man zeigte sich Kratzer und Blessuren, die von Dornenbüschen stammten.

Dann besuchte man einen Bauern, welcher in der Nähe von Monale wohnte, Don Bosco hieß und sein Land zur Verfügung stellte, damit die Forschenden Studien in seinem Garten in durchführen konnten.

Don Bosco bewirtete die Wissbegierigen an der Lokalität jedoch nicht nur mit Espresso, sondern auch mit dem „heiligem Geist“ aus Flaschen – lecker!!!

So kamen die jungen Knaben zu ihrer ersten Fahrt.

Voll Ungeduld fuhren unsere Berliner, so wollen wir sie nennen, daraufhin auch nach Spanien – in ein Land voll Sonne, Wein und dem Likör 43…

Doch alles darüber soll beim nächsten Mal auf diesem Platz erzählt werden – vielleicht, wenn der 80er ansteht?

Auf ein Wiedersehen mit dem Erzähler, Horst die Weste


 Jürgen Graf

Nördlingen und das Ries waren Gastgeber für die 20te Jahrestagung der Vereinigung der Freunde der Mineralogie und Geologie e.V. Das war im Jahr 1973, kurz nach dem Besuch der Apollo 14 Astronauten, die damals zum Feldtraining vor Ort waren.

Begleitend zur Tagung wurde im deutschen Haus (zwischenzeitlich abgerissen) eine Mineralien und Fossilienbörse veranstaltet. Mein erster Börsenbesuch, ich war damals 16 Jahre alt.

Für Hans Jürgen Uhink (Hansi, gestorben 1987), Peter Anders (lebt heute in Berlin) und mich war das natürlich die Sensation. Wir hatten Fische aus Solnhofen, die wir gut eintauschen konnten. Zum Kaufen hatten wir eh kein Geld.

Einer unser Tauschpartner war so ein netter Typ, der uns unglaublich viel für die altbackenen Sprotten oder grätenlosen Fischskelette gab. Er hieß Andy. - Das war die erste Begegnung.

Schon bald lud uns Andy ein, zu Exkursionen. So lernten wir die Tongrube Blomenhof mit Opalinuston, und natürlich auch Sengenthal kennen. Viele Begegnungen, gemeinsame Suchaktionen und intensive Austausche folgten. Wir lernten viel von Andy und erhielten auch jede Menge Fundortangaben, die uns weiter halfen.

Ja, heute sind wir 42 Jahre weiter und uns und unserem Hobby treu geblieben. Ein großes Stück vom Leben.

Ach ja, ein paar Geschichten sollten ja erzählt werden.

Da war die Sache mit den 5 cm x 5 cm großen Pappkartons. Andy hatte ganze Schubladen in einer Wohnzimmerkommode in Kaisheim vorbereitet, flache Schubladen, gerastert mit kleinen Holzleisten im Abstand von 5 cm. Er hatte solch einen Stempel machen lassen, mit dem er die Rückseite des Kartons gestempelt hatte: Name; Formation; Fundort. Auf der Vorderseite wurde das Fossil aufgeklebt, schön mittig. Ich hatte mir dann mit der Schere solche Quadrate nachgeschnitten, aber nie so richtig Zugang gefunden… – Bis heute habe ich diese Dinger nicht mehr gesehen. Ob sie noch irgendwo Nachahmer haben?

Dann für mich die bisher beste Lösung zur Sammlungsunterbringung: Polystyrolschachteln (wenn ich's recht weiß aus Scheidt, im Flürchen 7?). Die waren praktisch, ein genialer Tipp von Andy, ich konnte mir damals dann sogar schon einige kaufen.

Schließlich Südfrankreich. Andy war damals schon viel dort und brachte uns auch immer eine Kollektion mit. Ich kann mich noch gut an die erste Übergabe erinnern: etwa 50 Ammoniten (einige habe ich sicher heute noch) und dann noch eine Schachtel Gauloises filterlos mit dabei, für mich als Schüler eine Riesenfreude. Habe den Geruch heute noch in der Nase.

Ja, so lief das ab: Immer einen guten Rat gebend.

Als ich in der Normandie den Zugang zum Steinbruch Feuguerolles nicht fand, rief ich Andy an: „Nee, nicht nach links, nach rechts und dann fehlt ein Stück Zaun – da rüber laufen!“

So konnte ich Stück für Stück die Fossilienwelt erschließen, mein Wissen anreichern.

Und klar, ich mach's genauso, wenn ich Jemand weiter helfen kann, geb ich gerne Rat und helfe. So macht das Hobby Spaß!

Danke Andy und alles alles Gute! Jürgen


Waltraud Kaipf

„A.E.R.? – Ich kann mich noch gut erinnern…“

Wenn ich an A.E.R. denke, dann fällt mir unweigerlich meine erste Exkursion mit Richter-Reisen ein. Das war 2007 in Berching - "Der Jura der Frankenalb". Ich war mehr oder weniger ein Neuling unter den Fossiliensammlern. Vorkenntnisse waren nicht erforderlich.

Und dann fand ich gleich am ersten Tag im Steinbruch „Endress“ in Gräfenberg einen fast 5 Zentimeter langen Haifischzahn der Art Sphenodus longidens. Hervorragend erhalten. Anfängerglück!!

Und ich wusste anfangs gar nicht, was für einen Schatz ich da entdeckt hatte. Völlig unbedarft habe ich das Ding einfach aufgeklaubt und eingesteckt. Neugierig. Was kann das denn sein?

Und so lernte ich Andy kennen.

Andy, der mir erklärt was ich da anschleppe.
Andy, ein Retter in der Not, der Autos aus dem Straßengraben zieht, der verlorene Schäfchen wieder zurück zur Herde holt, ein umsichtiger Leiter den nichts und niemand vom Kurs abbringen kann.

Das alles hat mich sehr beeindruckt. Außerdem natürlich sein immenses Fachwissen und sein Humor (Zitat A.E.R.: „Wer das gewusst hat, darf sich im nächsten Ort einen Wein kaufen“).

Berching war der Einstieg.

Mir fällt noch eine nette Geschichte ein – sechs Jahre später:

Es war auf meiner einzigen und allerschönsten Westfrankreichreise mit Richters 2013. Bei „Barbezieux“ suchten wir Seeigel auf den bereits abgeernteten Feldern. Die Namen der Kreide-Fundstellen, die wir aufsuchten: Chez Péraud und Chez Penais. Das Wetter war gut und die Suche machte Spaß. Ich fand ein paar Seeigel. Außerdem fand ich viele kleine, mir unbekannte, runde Fossilien. Von der Form her erinnerten sie an winzige Ufos. Gefunden habe ich sie auf einem begrenzten Stück Land, gerade mal zwei oder drei Quadratmeter Boden. Wenn man so etwas Winziges auf einem riesigen Acker findet, dann ist das wie die sprichwörtliche Nadel im Heuhaufen. Und ich habe alles abgeräumt wie ein Staubsauger.

Und danach völlig vergessen. Zu Hause beim Sichten meiner Funde fielen sie mir wieder in die Hände. Es ist ja immer ein nochmaliges Finden, wenn man seine „Beute“ auspackt. Meist wandern die Funde am Aufschluss rasch in einen Beutel oder ein Säcklein – Zettel mit rein – fertig.

Nun hatte ich also diese seltsamen Teile und wusste ich überhaupt nicht was das ist. Kleine runde Stücke… ein großes Fragezeichen. Meine Internetrecherche blieb ergebnislos. Auch der Blick in diverse Fossilien-Bücher brachte mich nicht weiter. Ich konnte meinen Fund nicht einordnen und war ziemlich ratlos.

Ich machte also ein Foto und schickte es per Email an Andy mit der Frage, was das denn sei.

Und prompt kam seine Antwort:„Die Fossilien auf Deinem Bild sind Großforaminiferen der Gattung Orbitolina. Hübsche Stücke! Sie sind in der Kreide ziemlich häufig. In Spanien gibt es in der Unterkreide Lokalitäten, da ist der Boden übersät mit solchen Ufos, nahezu flächendeckend.“

Ich hab' mich so gefreut. Die kleinen Kerlchen (mit meinen eigenen kleinen Händen auf den Feldern von Chez Penais aufgeklaubt) hatten einen Namen.

Wenn ich heute darüber nachdenke spüre ich immer noch ein freudiges Kribbeln. Es ist fantastisch, wenn man auf einem riesigen Feld so kleine Fossilien findet – die größten haben gerade mal einen Durchmesser von 1 Zentimeter – und sie waren etwa 100 Millionen Jahre auf dem Weg bis zu unserer Begegnung. Mir sind sie wertvoll.

Wie sagt ein altes Sprichwort: „Wer das Kleine nicht ehrt, ist des Großen nicht wert.“ Der aktuelle Marktpreis liegt übrigens bei 10$ für 100 Stück.

Ich glaube diese Episode zeigt sehr gut, dass Andy mir das Tor zu einer völlig neuen faszinierenden Welt geöffnet hat. Und ich hatte seit der ersten Exkursion in Berching viel Freude mit den „Viechern“. Immer wieder.

Ich habe A.E.R. sehr viel zu verdanken.

Also – lieber Andy, ganz herzliche Glückwünsche zum runden Geburtstag. Ich wünsche Dir weiter viel Erfolg und Freude mit Deiner Arbeit, Gesundheit und Zufriedenheit.

In Dankbarkeit, Deine Wally


 Marianne & Rolf Jandt

Begegnung mit dem „Leitfossil“ der Gegenwart

Marianne und ich lernten Andy im Spätsommer 2012 bei der Richter-Reise in den Frankenjura kennen. Wir waren noch richtige Greenhorns und wollten nicht immer nur Fossilien suchen, sondern zur Abwechslung auch mal welche finden.

Andy Richter erschien uns diesbezüglich ein erfolgsversprechender Kandidat.

Er ist schließlich nicht nur ein weitgeachteter Sammler, sondern er hält rund um das Thema „Fossilien“ sämtliche Sparten besetzt, die man sich vorstellen kann:

Reiseveranstalter, Autor von Fachartikeln und Sachbüchern, Verleger, Experte der Jury von „Jugend forscht“ (Victor Schlampp wird sich erinnern), sogar an einer Fernsehreihe hatte er mitgewirkt und in Gabos Fossilien-Laden hilft er auch noch mit; dagegen erscheint die Tätigkeit eines „professionellen“ Paläontologen, der seinem eng umrissenen Forschungsauftrag über Jahre hinweg nachgeht, recht eindimensional.

Eine richtige Koryphäe unter den Fossiliensammlern also.

Am ersten Abend saß die Reisegruppe im Gasthof in Berching gemütlich beisammen. Kennenlernen war angesagt. In lockerer Runde wurde ausgelotet, wer was wie wo sammelt, wobei Andy unterschwellig die Moderation führte und jeden Teilnehmer im Laufe der Zeit ansprach. Egal ob Neuling oder alter Hase – man fühlte sich mit- und angenommen. Das ist nicht nur eine Ikone, dachte ich mir, sondern scheinbar auch ein ganz netter Kerl.

Am darauffolgendem Morgen war dann nicht direkt „Schluß mit lustig“, aber es ging zielgerichtet voran. In aller Frühe, für einen Urlaubstag war es tatsächlich eine ungewohnte Uhrzeit, brach die Gesellschaft in Richtung der Tongrube in Buttenheim auf.

Mir kam die kompromisslose Terminierung entgegen. Schließlich war ich nicht zur Erholung hier, sondern ich wollte endlich „in die Fossilien“.

Am Rand des Aufschlusses angekommen, erhielten wir zunächst eine Einweisung. Andy referierte über die Erzbank, große Amaltheen, Pleuroceraten, die Spinatum-Zone, die Bollernbank, das Belemnitenschlachtfeld usw., wobei die Aufmerksamkeit im entscheidenden Moment durch ein vollmundiges und verheißungsvolles „und da sind dann die Fossilien“ gebündelt wurde.

Nicht nur durch seine Fachkompetenz gibt sich Andy als „Leader“ zu erkennen. Die große Statur und seine sonore Stimme prädestinieren ihn innerhalb der Gruppe. Der Vollbart, Hut und Ohrring deuten auf Unkonventionalität hin.

Auch seine Wortwahl ist sehr prägnant. Wenn Andy einem Sachverhalt oder Gegenstand ein positives Attribut zuschreibt, dann ist es nicht nur einfach sehr gut oder schön, sondern „grandios, wunderbar, großartig“ oder im Fall einer ordentlichen Präparationsarbeit gerne auch „meisterhaft“.

Genauso vernichtend, wie emporhebend, äußert er sich in Bezug auf negativ behaftete Dinge, die dann als „scheußlich, entsetzlich, furchtbar“ deklariert werden.

Durch seine unverwechselbare Ausdrucksweise ist es mir nicht möglich, einen von ihm konzipierten Text einfach zu „überfliegen“, weil ich beim Lesen, jedesmal seine Stimme zu vernehmen glaube. Da ich schließlich nicht schneller lesen kann, als Andy spricht, nehme ich mir die Zeit und lasse mir in Ruhe und genüsslich im Geiste von ihm vorlesen.

Ich kann mir gut vorstellen, daß Andy auch zu den Menschen gehört, die zur falschen Zeit auf die Welt gekommen sind. Allen Unanehmlichkeiten des frühen 19ten Jahrhunderts zum Trotz, wäre er sicher gerne dabei gewesen, als die naturforschenden Entdecker und Wissenschaftler, damals zumeist ja Universalgelehrte, ihre ersten Schritte in der noch jungen Paläontologie unternahmen.

Abenteuerlich und aufregend muss das gewesen sein. Vor allem waren die Lokalitäten noch nicht so abgesammelt, wie heutzutage, mag der Sammler denken.

Schließlich darf sich Friedrich August Quenstedt zu Andys Freundeskreis zählen, auch wenn sie sich um ein paar Jahre verpasst haben, posthum mit Bildnis in der hauseigenen digitalen Walhalla aufgebahrt.

Wie erhofft, brachten wir viele schöne, auch ein paar „grandiose“, Fossilien von der Reise mit, besonders die Ammoniten aus Gräfenberg. Das Jahr 12 soll eines der ergiebigsten, mit prächtigen Grünlingen aus der 7er-Bank gewesen sein.

Noch ganz beseelt von diesem Eindruck, schrieb ich in der Zeit danach eine poetische e-mail an Andy, deren banaler Zweck eigentlich nur die Anmeldung zum „Leitfossil“ war.

Bei unserem nächsten Treffen, das war die Frankenjuraexkursion im darauffolgendem Jahr, ermunterte er mich: „… und schreiben Sie doch mal wieder was.“ Das tat ich dann auch mit großer Freude, bis heute. Vielen Dank auch für diese Anregung.

…und nebenbei gesagt, ohne dies weiter ausführen zu wollen, kann man sich vom Andy in Sachen „ars vivendi“ auch so einiges abschauen.

Lieber Andy, herzlichen Glückwunsch zum 70. Geburtstag von Marianne und Rolf

„Ich liebe den Duft von Schwarzjuraton am Morgen!“ (unbestätigtes Zitat)
Es scheint, als stünde Marianne im Mittelpunkt des Bildes, doch Andy beherrscht die Szenerie.


 Klaus Peter Weiss

Sehr gerne komme ich dem Wunsch von Gabo nach, mich mit ein paar Zeilen an ihrem zum 70sten Geburtstag von Andy unter dem Motto „A.E.R.? – Ich kann mich noch gut erinnern…“ geplanten Sammelbeitrag zu beteiligen.

In meinem jugendlichen Leichtsinn zunächst als „geht fast von selbst“ eingestuft, stellte sich aber leider sehr schnell heraus, dass dies gar nicht soooo einfach wird wie Anfangs von mir gedacht.

Immerhin kenne ich Andy ja nun bereits über drei Jahrzehnte, da ist so einiges an gemeinsamen Erlebnissen zusammengekommen, was mir hier die Auswahl doch recht erschwert hat und ich zu allem Überfluss auch noch recht schreibfaul bin (und schon immer war).

Nun, ich erinnere mich vor allem daran, dass zu jedem gemeinsamen Unternehmen mit Andy, egal ob es ins Gelände zum Sammeln oder auch nur zum Schauen ging, ob es ein Besuch eines Flohmarktes, einer Fossilienbörse und/oder ähnliches war – immer gab es dabei anschließend ein gemütliches Zusammensitzen, entweder direkt im Gelände bei einem Picknick, in einer Kneipe, einem Biergarten, bei Euch Zuhause – oder bei einem seiner legendären „Fossilienseminare“ im leider seit 2002 geschlossenen Hotel und historischem Gasthof zur Post im oberpfälzischen Berching.

Von letzterem will ich hier mal ein kleines Beispiel geben, auch wenn dies schon fast 20 Jahre zurück liegt, an das ich mich aber bis heute nicht nur genau sondern auch sehr gerne immer wieder erinnere.

Andy hat mir ja immer wieder vor seinen geplanten Unternehmungen gesagt „Wenn Du Zeit hast, schau gerne vorbei“ – so auch 1996 zu besagtem „Fossilienseminar“.

Am 8. August 1996 war ich eigentlich auf dem Weg nach Zell im Altmühltal zu einer genehmigten, 2-tägigen Grabungsaktion in einem stillgelegten Steinbruch, in dem es fossile Fische in (verkieselten) Plattenkalken aus dem Oberjura (Ober-Kimmeridgium) zu finden gab.

Da ich bei der Fahrt dorthin ja auch an Berching vorbei kam, beschloss ich, Andy samt seiner Gruppe einen kleinen Besuch abzustatten.

Nach einem guten Essen wollte ich eigentlich gleich weiterfahren, denn es wartete ja ein Bagger samt Fahrer und einige Sammlerfreunde im Steinbruch Zell auf mich (die dann aber irgendwann ohne mich mit der Grabungsaktion begonnen haben).

So nach und nach „trudelten“ immer mehr Seminar-Teilnehmer an den Tischen vor dem „Gasthaus zur Post“ ein, es begannen sehr nette Gespräche, es wurde gegessen und getrunken… und ich vergaß dabei, dass ich ja eigentlich weiter müsste zu meinen auf mich wartenden Sammlerkollegen.

Um es gleich vorab zu sagen, daraus wurde nichts, es wurde dafür aber eines der schönsten Erlebnisse für mich!

Spät am Abend war es dann soweit, dass es im gesamten Gasthaus keine Schnapsgläser mehr gab und die Bedienung deshalb fast am Verzweifeln war, denn die standen alle bei uns auf den Tischen in Reih und Glied aufgereiht…

Als ich am nächsten Tag früh am Morgen und fast ohne Schlaf dann doch noch im Steinbruch in Zell ankam, war es natürlich mit der Grabungsaktion für mich gelaufen – ich durfte „nur“ noch die vielen, sehr gut erhaltenen Fisch-Fossilien meiner Sammlerkollegen bestaunen (und fotografieren), die sie gefunden hatten, das war's dann auch (mehr hätte ich aber an diesem Tag sowieso nicht mehr gekonnt mit meinem Brummschädel).

Obwohl ich bis heute nie mehr die Gelegenheit bekam, im stillgelegten Steinbruch in Zell Fossilien zu suchen (der Steinbruch ist inzwischen restlos verfüllt), habe ich das „gemütliche, feucht-fröhliche Zusammensein“ in Berching bis jetzt keine einzige Sekunde bereut – ganz im Gegenteil, ich würde es immer wieder so machen!

Glücklicherweise „arteten“ solche gemütliche Zusammentreffen nur dieses eine Mal so aus, sonst blieb es immer bei netten Gesprächen, gutem Essen und dazu passenden Getränken in einem für Autofahrer zulässigem Rahmen.

Ich wünsche mir noch sehr viele gemeinsame Unternehmungen mit Andy – die leider aber altersbedingt und den bei der Lieblingsbeschäftigung im Steinbruch geschundenen Knochen wegen – wohl nur noch sparsam, sehr bedächtig, in Etappen mit „Sitzpausen“ und unter Zuhilfenahme eines „Heijglsteggns“ (Übersetzung für Nicht-Franken: oben halbrund gebogener Gehstock aus Holz) stattfinden werden, so dass deswegen wohl öfter ein „gemütliches Zusammensitzen“ statt einer aktiven Suche nach Fossilien dabei herausspringen wird – ich hätte absolut nichts dagegen, bin sogar voll dafür!!!

Herzlichst, Klaus


Christoph Schindler

A.E.R. – der erste Kontakt?

Ja, wann war das eigentlich, als ich dem Andy zum ersten Mal begegnet bin? Da bin ich leider ratlos…

Eigentlich war er schon „immer“ da.

Mein erstes Fossil fand ich – wenn ich meinem Kindertagebuch glauben darf – im Juni 1970 am Ufer des Mains zwischen Haßfurt & Knetzgau; einen doch recht großen, wenn auch etwas verwitterten Germanonautilus.

Als „Lehrersbub“ erkannte ich natürlich gleich, dass es eine Versteinerung war, die mein Vater (als Altphilologe sei ihm das verziehen) als „Ammonit“ bestimmte.

Da mein Großvater sich lebhaft für Naturkunde, allerdings mehr für Insekten, interessiert hatte, gab es aus alter Tradition ein Abonnement des „Kosmos“ dessen Hefte ich dann etwas später sehr interessiert las, die vom Verlag publizierten Bestimmungsbücher wurden zum regelmäßigen Geburtstagsgeschenk.

So ist mir irgendwann in den 70ern dann auch der Name Andreas E. Richter untergekommen.

Eine wunderbare Idee der Franckh'schen Verlagsanstalt war es in dieser Zeit, Lesern des „Kosmos“ Gutscheine zur Verfügung zu stellen, mit denen sie ihre Autoren zu Beantwortung einer fachlichen Leserfrage „verpflichteten“; für einen interessierten Gymnasiasten war es ein enormer Ansporn, (meist höchstselbst maschinengeschriebene) Post von einem Experten zu bekommen, der einen dazu auch noch ernst nahm.

Diesen Service habe ich damals ergiebig ausgekostet, ob ich aber auch Andy geschrieben habe, kann ich nicht mehr rekonstruieren; ich erinnere mich nur noch des Briefwechsels mir Dr. Walter Forster, dem damaligen Direktor der Zoologischen Sammlung des Bayerischen Staates, der mich dann sogar nach München einlud & die Aufgaben eines Konservators vor Ort erläuterte!

Unvergesslich war dort eine Begegnung mit Karl Ritter von Frisch, der kurz darauf den Nobelpreis mit Konrad Lorenz und Niko Tinbergen teilte und etliche Jahre später mein „Doktorurgroßvater“ wurde.

Fossilien haben mich seitdem immer weiter beschäftigt, allerdings hauptsächlich Insekten, wobei meine Mutter als gebürtige Königsbergerin bemüht war, mein Interesse immer wieder auf den baltischen Bernstein zu lenken.

Da man in Franken natürlich kaum fossile Insekten findet und die Bernsteinküste damals nicht zugänglich war, fuhr ich zur Materialbeschaffung dann oft auf einschlägige Börsen.

Da mich Bücher zumindest genauso faszinieren, landete ich dort dann irgendwann auch bei dem legendären Richter'schen Antiquariat und kaufte da dann auch etliches aus dem reichhaltigen Angebot – das erste Buch war, glaube ich „Die Urwelt der Schweiz“ von Oswald Heer (natürlich Paläoentomologe).

Da man an solchen Ständen natürlich auch ins Gespräch kommt, war ich bald beeindruckt von Andys Wissen (auch um die Geschichte der Paläontologie) und bin bis heute immer wieder erstaunt, an was für Details er sich nach langer Zeit noch erinnert.

So saß ich dann auch wenige Stunden später in einem seiner „Petrefakta“-Vorträge; unweigerlich machte das Dargebotene neugierig und ich meldete mich dann etwas später auf eine Reise, die Tagesexkursion ins Ries an.

Es waren sehr schöne Tage in angenehmer Atmosphäre, nicht überfrachtet aber wohlorganisiert; weil der Andy so ein gutes Detailgedächtnis hat, war ich gleich auch „Referent“.

Seitdem bin ich als Reisegast dann doch mehr oder weniger regelmäßig „dabei“.

Aber so ein „runder“ Geburtstag ist ja auch eine Gelegenheit, einmal anzusprechen, was ich an Andy so schätze:

Er versteht es, Menschen aller Altersgruppen für Fossilien zu begeistern. Dabei ist das, was er schreibt nicht nur verständlich, sondern immer auch fundiert, zitierfähig und praxisorientiert.

Ein ganz großes Plus: Er gibt sein Wissen und seine Erfahrung ganz selbstverständlich und bereitwillig weiter.

Er versteht es auch, Sammler zu motivieren, einmal „tiefer“ in die Materie einzusteigen, Museen zu besuchen oder die „Geschichte“ hinter einem Fundstück zu begreifen.

Er ist ein höchst angenehmer Gesprächspartner, auch was „fossilleere“ Gespräche angeht, was für Experten eine eher seltene Eigenschaft darstellt.

Als Reiseleiter versteht er es, eine Gruppe auch mit markanten Individuen reibungsfrei zusammenzuhalten und dabei noch den individuellen Bedürfnissen weitestgehend entgenzukommen.

Immer wieder schafft er den Weg „zum Mittelpunkt der Herde"!

Lieber Andy,

zu Deinem Geburtstag meine herzliche Gratulation – verbunden mit allen guten Wünschen!

Ad multos annos!

Christoph


 Jochen Gregor

A. E. RICHTER – ein Phänomen wird Fossil

Vor Jahrmillionen war's – irgendwo im Jura, glaube ich, da lernte ich einen schwarzen Hut kennen, dessen Eigentümer quirrlig durch die Gegend lief und – von Ammoniten schwärmte.

Und das mir – ich hasse Ammoniten!!! Als Paläobotaniker hat man mit seriösen Pflanzen zu tun und nicht mit evolutiv schnell reagierenden, ein- oder ausgerollten Gewinden, aussterberisch aufgeblähten schwimmenden Ungeheuern.

Und genau für sowas schwärmt ein Mensch, den ich im Laufe der erwähnten Jahrmillionen kennen und schätzen lernte – Andy.

Wann genau weiß ich nicht mehr, aber seit vielen Jahren besuche ich ihn unregelmäßig um zu klönen – über alle Bereiche der paläontologischen Wissenschaften. Ich kenne nur sehr wenige Kollegen, die so umfassend informiert sind, wie Andy. Bei vielen Fragen, Museen betreffend, war er immer der richtige Ansprechpartner, stets hilfsbereit und stets „überlastet“.

Aber das ist bei mir nicht anders: hyperaktiv, umfassend informiert, gut beobachtend, hilfsbereit und ein „Allrounder“ auch am PC – eben Andy.

Wenn jemand mit weitausgreifenden Schritten mit schwarzem Hut durch die Fossilbörsen jagt – Andy,
wenn jemand akribisch seine Lupe auf ein Objekt richtet und dann „das ist…“ sagt – Andy
und wenn jemand im Gelände liebevoll die Fossilien „freischält“ – Andy.

Besucht man Andy und seine Frau Gabo, dann windet man sich durch ein Labyrinth von Büchern, Fossilien, Mitbringseln, Puppenküchen, Mikroskopen und „Kunstwerken“ (meist von Gabo) und sitzt dann gemütlich plauschend zusammen.

Als nüchterner Mensch, bei dem alle Bücher frei stehen müssen (damit ein Griff genügt) bewundere ich Andy, der mit 2 Griffen ein Buch aus dem Regal holt oder durch verstellen von Objekten Freiräume schafft – ich könnte es nicht – aber das macht ja den Unterschied aus.

Beeindruckend war die gemeinsame Exkursion 1990 nach Oberitalien, wo Andy seine Gruppe führte und die Präparatorin vom Naturmuseum Augsburg und ich mal einen Eindruck von seinen Aktivitäten bekamen.

Wir besuchten da Signore Bosco in Monale, den Buco del Balaena in Badagnano, Castell'Arquato und die Tongrube Salsomaggiore und andere und kamen mit viel Material fürs Museum nach Hause – dank Andys Notizen fast schon alles bestimmt.

Gemeinsame Besuche im Jura von Sengenthal, Unterwilflingen im Ries oder anderen Gruben zeigten immer wieder, wie systematisch Andy gesammelt hat – sehr zur Freude eines Naturwissenschaftlers, der sich auf Pflanzen spezialisiert hat.

So konnte ich Funde von Andy aus Sengenthal (Oh Gott – Ammoniten) als Erstnachweis von fossilen Zykadeen bearbeiten – und die neue Art verdientermaßen nach A. E. Richter benennen [GREGOR, H.-J. (2013): Cycadospermum richteri nov. gen. et spec. – eine tropische Zykadee aus dem marinen Braunjura (Dogger) von Sengenthal (Neumarkt / Oberpfalz, Bayern). – Documenta naturae, 192, vol. IV: 15-37, 5 Abb., 4 Taf., München]– und das hat er verdient!

Doch nun noch eine Kritik – das muss sein.

Als Andy noch seine „Göttin“ fuhr (Citroën DS 19) war er beneidenswert (ich bin 2CV-Fahrer), aber bei seinem neuen Auto – Schwamm drüber – eine Zumutung!!!

Und seine Sammlung – ich habe sie einmal gesehen – sehenswert.

Andy könnte ein Museum füllen, natürlich zur Systematik, Taxonomie, Ökologie und Klimatologie dieser meist marinen Bewohner, Ammoniten genannt. Aber auch quer durch alle Fossilstämme hindurch hat Andy die Nase vorn, was Wissen angeht.

Und zu guter Letzt möchte ich auf seine Gattin eingehen, Gabo – eine phantasievolle Comic-Zeichnerin, eine lebensbegleitende Partnerin, mit fröhlichem Wesen und die Verursacherin meines „poetisch-nüchternen“ Ergusses, denn sie hatte mich um Hilfe gebeten im Hinblick auf das jugendliche Alter bzw. den Geburtstag von Andy.

Ich habe keine schriftstellerischen Fähigkeiten und vielleicht ist die Rückbesinnung nicht jedermanns Geschmack – aber jeder muss tun, was und wie er es kann, und das habe ich gemacht.

In Abwandlung eines alten Zitates möchte ich zum Schluss einen Spruch auf Andy ausbringen, der auf ihn zugeschnitten ist:

Mihi amicus Aristoteles, mihi amicus Cicero, sed maxima amica palaeontologia.


 Gabriele Richter

Ich werde in diesem Geburtstags-Reigen wohl diejenige sein, die Andi am allerlängsten kennt: Seit über 61 Jahren!

Und auch meine schönste Erinnerung geht sicherlich am weitesten zurück – ins Jahr 1963!

Mein allerliebster Bruder (da der einzigste – Grins!) machte mir, der kleinen Schwester, einen wirklich ganz wunderbaren Eintrag in mein Poesiealbum.

Bis ich diesen Eintrag allerdings bekam, dauerte es und dauerte es. Ich glaube es waren Monate!!

Das Ergebnis aber war herrlich!

Es ist wirklich eine ganz besondere schöne Ornament-Graphik. Mit Bleistift vorgezeichnet, mit Tusche fein säuberlich und perfekt ausgezogen und original und fehlerfrei ins Album gebracht.

Nix mit Schablone, Google-Bild-kopiert, Photoshop-Arbeit!! Nee! Echte Zeichenkunst!! Er war damals 17 Jahre alt. Ganz, ganz Klasse!!

Man sieht, es ist mir über 50 Jahre später als erstes spontan wieder eingefallen und mir sehr viel wert.

Dazu auch der Spruch – mit Tusche handgeschrieben in aufwändiger toller Schrift – der mir gar nicht mehr bewusst war.

Unbewusst vielleicht doch: Ich habe fleißig geübt – und bin zufrieden!

Danke, liebes Bruderherz! Und noch viele herrliche und gesunde Jahre!

Deine Schwester Gabi


  Günter Richter

„Geht mal schön spielen“

und / oder: Die Faszination, Papa seine Funde zeigen zu dürfen…

Ohne da jetzt in eine tiefenpsychologische Analyse abzugleiten, möchte ich ein paar Gedanken zusammen tragen, von denen ich glaube, dass sie viel von jener Zufriedenheit beschreiben, die die meisten Reiseteilnehmer auf den Fahrten empfinden.

Der typische Verlauf der Befahrung einer Lokalität ist in etwa so: Kurze Beschreibung im Bus, eventuell dann noch kurz vor Ort, ein kurzer Versuch Andys die nervösen Renn-pferde zu zügeln, blitzartiges gemeinsames Ausschwärmen, oft großflächiges Verteilen im Gelände und Rückkehr zum Bus.

So weit, so gut. Jetzt kommen aber zwei Campinghocker ins Spiel.

Andy und Gabo kennen natürlich die Fundstellen schon zu Genüge und wollen netterweise auch ihren Gästen nicht die schönsten Fossilien vor der Nase wegschnappen. Das heißt, sie machen ein wenig mit aber dann genießen sie einfach das Rundherum, die Sonne, eine Flasche Wein, einen Käse und ein Baguette und machen es sich auf ihren Hockern gemütlich.

Und nach einiger Zeit trudeln nun die ersten Sammler wieder ein und beginnen ihre Funde zu zeigen…

... und jetzt kommen Verhaltensmuster zum Vorschein, die viele von uns (ich gehöre auf jeden Fall dazu) mental in ihre Kindheit zurück katapultieren. Dieses Muster kennt jeder von uns, der das Glück hatte, in einer normalen Kindheit auf zu wachsen, nämlich stolz vor seine Eltern zu treten und zu zeigen, was man beim Spielen so gefunden oder gemacht hat und gleichzeitig auf das Lob der Eltern zu hoffen.

Früher waren es vielleicht Blätter oder kleine Insekten, die man aus seinen Hosensäcken gekramt hat – oder vielleicht damals schon schöne Steine, die man stolz hergezeigt hat. Auch wenn die meisten von uns schon einige Dekaden auf dem Buckel haben, unterstelle ich doch vielen von uns, dass dieses „zum Bus zurückkommen“, seine Funde Andy zeigen zu können und sich seine Portion „Lob“ abzuholen, einen Rückfall in sehr kindliche Verhaltensmuster darstellt.

Aber ich denke, es macht einen (Groß)teil der Befriedigung und Zufriedenheit aus, die wir auf diesen Reisen empfinden.

Manchmal kann das „zum Spielen schicken“ aber auch auf die Spitze getrieben werden:

Den meisten Lesern wird das Calvados und seine Küstenfundstellen ein Begriff sein. Wunderschön weitläufige Strände, geile Landschaften, das Meeresrauschen im Hintergrund und ein Phänomen, das die Erde seit Urzeiten begleitet – Flut und Ebbe.

Der kundige Sammler hat den Tidenplan zur Hand, um seine Sammelfahrt so anzulegen, dass das Meer sich zurückzieht und große Bereiche trockenfallen, die dann abgesucht werden können. An der normannischen Atlantikküste mit einem der weltweit stärksten Tidenhübe von ein paar Metern ein nicht unwesentliches Detail.

Denn wehe dem Sammler, der das falsch einschätzt – durch die extrem flachen Strände läuft das Wasser teilweise in Gehgeschwindigkeit auf. Abgesehen davon, dass mit der auflaufenden Flut der Wassersaum trüb verwirbelt wird und man nichts mehr sieht, sollte man auch hurtig das Weite suchen, um nicht vom Wasser abgeschnitten oder eingeschlossen zu werden – das geht überraschend schnell.

Der Tag dieser Episode ist der 8. Mai 2014 – Lion-sur-Mer:

Wir besuchen das Maison des Fossiles am frühen Nachmittag mit der Ankündigung, danach noch eine Fundstelle zu besuchen. Das Wetter ist den ganzen Tag schon unbeständig, es beginnt merkbar zu regnen (etwas präziser, es beginnt zu gießen) und die Unruhe wächst, wo es denn nun hingeht.

Es sollte eigentlich nur etwas im Landesinneren sein, denn der Tidenkalender sagt ja, dass die Flut schon voll im Auflaufen ist – am Meer hier zwischen Luc und Lion würde es daher nicht viel Sinn machen, zumal wir 4 Tage zuvor bereits am gleichen Strandabschnitt zugange waren – aber Andy weiß das ja sicher.

Nun, der Bus fährt noch ein paar hundert Meter, bleibt stehen und nicht nur die Leute mit Tidenkalendern, sondern auch die andern schauen plötzlich etwas betreten drein: „Meint er das jetzt ernst, bei diesem Sauwetter und auflaufender Flut noch einmal runter an den Strand, wo die letzten freien Flächen gerade Land unter gehen?“

Er meint es ernst und so rückt die sonst so fröhliche Schar etwas weniger heiter an den Strand aus, um sich mit der auflaufenden Flut um die letzten freien Flächen zu streiten und ihnen noch ein paar Brachiopoden abzutrotzen.

Nun, wir haben auch diesen Spielplatz ohne psychische Schäden verlassen, wenn auch das Funde herzeigen danach im strömenden Regen im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser gefallen ist … kein Campinghocker, denn Andy hat diesen Wolkenbruch in einem nahen Trödlerladen ausgesessen – es war ihm vergönnt, aber die Kinder waren diesmal ein bisschen enttäuscht.

[Redaktionelle Anmerkung: Keiner hat gesehen, wie er gelitten hat um seine nassen Schäfchen!]

Aber man muss versuchen, immer das Positive zu sehen – damals konnte ich wenigstens die Wetterfestigkeit meiner neuen Regenkleidung verifizieren. Obwohl es von unten (Meer) genauso nass gekommen ist, wie von oben (Regen), bin ich knochentrocken wieder aus meiner Regenkluft herausgestiegen, bis mir im Bus irgendjemand beim Ausziehen seiner Kleidung doch noch einen kalten Guss verpasst hat … aber das fällt dann schon wieder unter die Rubrik „Sammlerglück“ …


 Wu Gang & Frank Stiller

Andy? Ja, ich kann mich tatsächlich noch sehr gut erinnern... Es war im Juli 1984. Damals lernte ich Andy, und gleichzeitig auch Gabo, im Rahmen meiner ersten Richter-Reisen-Exkursion kennen. Damals war ich 17 Jahre alt, Fossilien-begeistert, und meine Eltern hatten mir diese Exkursionsteilnahme geschenkt.

Mit großen Erwartungen fuhr ich in den Frankenjura – und zurück mit einer großen Zahl schwerer Kisten.

Die Frankenjura-Reise war fantastisch, und so nahm ich in den folgenden Jahren an ebenso steinreichen Richter-Reisen nach Norditalien (April 1985), in die Normandie (Mai 1986) und nach Südfrankreich (April 1987) teil. Während der letztgenannten Reise war ich wegen eines Gipsarms (auch noch der rechte!) bei meinen Aktivitäten eingeschränkt, aber das hat den Erfolg der Reise letztlich kaum beeinträchtigt. Auch dies ist eine Erinnerung im Zusammenhang mit Andy, die unvergessen bleibt.

Abbildung 1 zeigt eine typische Exkursionsszene aus jener Zeit, so wie mir der „damalige“ Andy in Erinnerung geblieben ist: Enorme Fossilkenntnisse und zugleich ein sehr liebenswerter, herzlicher und engagierter Mensch. Pfeife im Mund und Baguettes schwingend während der Mittagspause im Gelände im Calvados. Das war und ist Andy!

Andy, Baguettes anpreisend, am 22. Mai 1986 beim Mittags-Picknick im Steinbruch von Fresney-le-Puceux, Calvados

Aber zurück zur ersten Begegnung mit Andy.

Auf der Frankenjura-Exkursion 1984 fand ich neben vielen anderen Versteinerungen ein kleines, unscheinbares Fossil, nämlich einen Onychites rostratus (Armhaken eines Belemniten) aus dem Weißjura gamma von Lauterhofen bei Neumarkt/Oberpfalz. Mit Unterstützung von Andy wurde dieser besondere Fund in der Zeitschrift Fossilien veröffentlicht, meine erste paläontologische Publikation.

Es folgte eine bis heute anhaltende, enge und mir sehr wichtige Freundschaft.

Und obwohl wir uns aus verschiedenen Gründen leider nur selten sehen können - unter anderem dadurch bedingt, dass ich seit Studienzeiten immer wieder jahrelang in China gelebt habe und auch gegenwärtig in Nanjing lebe und arbeite – bleibt das Kennenlernen von Andy (und selbstverständlich auch Gabo!) ein bedeutsames Ereignis in meinem Leben.

Frank und Andy in Augsburg, bei Austausch und Diskussion von geo-paläontologischen Geschenken, Mai 2009.

Übersetzung:

Mein Patenschwiegervater

Für mich als einen von Natur aus äußerst neugierigen Menschen, der auch noch einen hinsichtlich der eigenen Kultur, Hautfarbe und Nationalität völlig andersartigen ausländischen Ehemann geheiratet hatte, wurden seither mein Ehemann und alle seine deutschen Freunde zur meine starke Neugierde befriedigenden „Beute“.

Als ich das erste Mal zu Andy reiste, also meinen Mann begleitete, um Freunde zu besuchen, könnte man daher noch besser sagen, dass ich dies wie eine sozialwissenschaftliche Forscherin mit einem kundschaftenden und forschenden Blick tat, um eine exotische Gesellschaftskultur zu entschlüsseln.

Bevor ich Andy das erste Mal traf, hatte ich meinen Mann schon unzählige Male diesen Menschen erwähnen hören. Was mir während der ganzen Zeit unbegreiflich erschien, war, dass mein Mann ihn schon mit 17 Jahren kennengelernt hatte, und dass diese Freundschaft zwischen zwei so unterschiedlich alten Menschen unerwarteterweise so lange Bestand haben konnte.

Außerdem bin ich absolut überzeugt davon, dass Andy einen sehr großen Einfluss auf die Entscheidung meines Mannes hatte, sich lebenslang der paläontologischen Profession widmen zu wollen.

Alle diese Faktoren erhöhten noch meine Neugierde auf Andy. Und auch deshalb betrachte ich Andy tatsächlich als meinen Patenschwiegervater.

Ich erinnere mich genau an die erste Begegnung mit Andy.

Mein Mann und ich wohnten in einem Hotel, das nicht allzu weit von Andys Heim entfernt war.

Mein Mann sagte mir, dass Andy während des Frühstücks kommen und uns abholen würde.

Dieses Frühstück war dasjenige, welches mir in meinem ganzen Leben am wenigsten in Erinnerung geblieben ist, weil ich damals meinen Kopf ganz voll damit hatte, mir die Gestalt des in Kürze erscheinenden Andy vorzustellen. Von meinem Mann hatte ich gehört, dass Andy eine eigene Firma, einen eigenen Verlag und eine eigene Webpräsenz hat, und so stellte ich mir vor, dass er das Erscheinungsbild eines Geschäftsmanns haben müsste, der eine schwarzgerahmte Brille sowie Anzug und Krawatte trägt.

Bis heute erinnere ich mich immer noch klar und deutlich an den Moment, als ich Andys Gestalt das erste Mal sah, weil diese mit meiner Vorstellung überhaupt nicht übereinstimmte:

Ein fast das ganze Gesicht bedeckender Vollbart, ein Kopf mit zerzaust-zotteligem Haar, und eine äußerst legere, lehmgelbe Freizeitjacke. Das ist ein Mensch, der von Kopf bis Fuß, von oben bis unten erfüllt ist von authentischer und entspannter Ausstrahlung.

Man kann fühlen, dass dies gleichsam ein eigener Verwandter ist, oder ein guter Nachbar. Kurzum, man kann spüren, dass dies ein Mensch ist, der sofort zu einem Freund werden kann.

Besonders der erste Satz, den er beim Anblick meines Mannes sagte, bekräftigte diesen Eindruck, den ich sofort von ihm hatte. Ich erinnere mich, dass er zu meinem Mann mit seinem neuen, gerade kurz geschnittenen Haarschnitt sagte:
„Warum hast Du so viele weiße Haare? Früher, als Dein Haar noch lang war, ist mir das gar nicht aufgefallen!“ Zu einem Freund, der ihn besuchen kam, nachdem sie sich schon viele Jahre lang nicht mehr getroffen hatten, und der dabei zum ersten Mal seine ausländische Ehefrau mitbrachte, im ersten Moment des Wiedersehens solch natürliche Worte zu sprechen, ohne im geringsten gekünstelt zu wirken und ohne kitschige Höflichkeitsfloskeln, das kann gewiss nur ein im Herzen wahrhaftiger, authentischer Mensch tun.

Ich denke, dass es wahrscheinlich gerade dieses besondere Merkmal der Wahrhaftigkeit bei Andy ist, das erst bewirkt, dass er so vernarrt in die Natur, so verliebt in die Paläontologie sein kann. Denn das Wichtigste, das die Paläontologie die Menschheit lehren kann, ist eben, die Wahrheit zu achten und zu akzeptieren.

Wu Gang, Frank und Andy in Augsburg, Mai 2009.

Lieber Andy, ganz herzliche Glückwünsche zu Deinem 70. Geburtstag von uns beiden aus dem fernen China, und bleib’ noch viele, viele Jahre gesund und einfach so, wie Du warst und bist!


  Erich Stein

Ich bin leider bei weitem nicht so kreativ, wenn's darum geht, etwas in Worte zu fassen.

Beim Nachdenken über erste Erlebnisse mit Euch fällt mir nur ein, dass ich fast vor Ehrfurcht vor dem großen „Guru“ erstarrt war. Das hat sich ja zum Glück grundsätzlich geändert, und Eure Art und Weise hat mich ja auch sofort überzeugt.

Die letzte Scheu habe ich sicher verloren, als Ihr mir direkt an der Fundstelle eine „Maß Wein“ kredenzt habt – knieend, wie sich das für Wettverlierer eben gehört…

Beim Suchen nach Bildern erschwert mir die Tatsache, dass ich vor Erfindung der digitalen Fotografie kaum geknipst habe, das Leben.

Weil ich aber gleich festgestellt habe, dass bei Euch gutes Essen unbedingt dazugehört, schicke ich Bilder vom Beisammensein bei Don Bosco in Monale, eine Stelle, an die ich mich immer noch gerne erinnere: Keine zehn Meter Fußweg von der Pasta und dem Hauswein bis zur Fundstelle, und dazu noch Marios Kaffeservice samt guter Funde, besser geht's nicht.

Ich freue mich schon auf den Andybericht und auf ein Wiedersehen, das hoffentlich nicht wieder so lange auf sich warten lässt.

Viele Grüße aus Berlin, Erich


 Heinz Hochreiner

Ich bin auch mal auf die Suche nach Brauchbarem in den unergründlichen Weiten meiner vergessen Erinnerungen gegangen.

Es ist das Gesamtbild, das Ihr in mir geformt habt und es fallen mir einfach keine Einzelepisoden ein, die mir erzählenswert scheinen.

Meine Erinnerung könnte man überschreiben „Am Feldherrenhügel“:

Ich kann mich noch gut erinnern, das erste Mal war 2009, meine zweite Fahrt mit Andy und meine erste in die Causses. Es war wie immer toll, traumhaftes Wetter, Super-Truppe, alles einfach genial.

Wie meist in den Aufschlüssen geht man gemeinsam los, trennt sich irgendwann und geht seiner eigenen Wege.

Wann immer ich in den verschiedenen Fundorten das Gefühl hatte, einen Ort gefunden zu haben, der perfekt für einen Rastplatz, oder, im Neudeutschen ein Platz zum Chillen wäre, dann konnte ich mir sicher sein, dass spätestens wenn ich zu diesem Platz zurückkehrte um meine Gedanken in die Tat umzusetzen, dieser schon mit Gabo und Andy besetzt war.

Und auch in Le Clapier war es so, ein herrlicher Hügel mit genialer Sicht rundum, trockener und flacher Untergrund, welcher auch immer wieder zum Aufheben von Ammoniten einlädt, die vielleicht beim Drüberlaufen nicht gleich ins Auge stechen, aber auf Grund der Bequemlichkeit dann doch in die Tasche wandern.

Und dann kommt wieder die Aufforderung von Andy, „Komm Bub, setz dich her und erzähl“ und es gibt so viel, was er wissen möchte, er ist ein sehr geduldiger Zuhörer.

Diese Szenerie kann man jetzt auf jede Reise und fast jede Fundstelle übertragen, die Hauptpersonen und die vielen positiven Gefühle bleiben gleich.


 Melly Richter

Tja, der Papa wird 70…

Unglaublich, so ein ehrwürdiges Alter – und dabei kommt er mir noch gar nicht soooo alt vor… – die Mama will ihn also mit einem Beitrag im Leitfossil überraschen – ich soll auch was Schreiben – klar – aber – au weia! Was nur???

Die erste Begegnung zu erzählen wird schwer (ach!) – eine launige Geschichte zu einem einzigen, herausragenden Ereignis, das mir besonders in Erinnerung geblieben ist, ebenso – denn was von den vielen Erinnerungen sollte ich da als möglichst repräsentativ wohl aufgreifen? Und etwas mit Fossil-Bezug ist genauso wenig leicht – ich bin ja selbst kein Sammler, so dass ich ein für mich ganz tolles Erlebnis hierzu schildern könnte.

Hm. Es sollte etwas typisches sein, dass Papa beschreibt…

Nun denn. Ich glaube ich gehe einfach meine Kindheits-Erinnerungen durch und greife immer ganz kurz das auf, was mir erwähnenswert erscheint. (Ich fürchte ich werde am Ende sehr viel kürzen müssen, bis der Artikel dann am 18ten erscheint…)

Als ich noch ganz klein war, hat die Mama mich immer ins Bett gebracht und mir selbst erfundene Geschichten erzählt, oder etwas vorgelesen, danach kam dann der Papa zum „Gute Nacht“-Sagen, und ich erinnere mich noch, wie ich immer darauf bestand, dass er mir mit seiner „rabenschwarzen“ Mähne – die Farbbeschreibung beruht auf seiner eigenen Aussage – ich zweifle etwas daran, aber evtl. entwickelt sich das korrekte Farbsehen bei Kleinkindern ja erst mit den Jahren? – über das Gesicht wuscheln musste.

Der eigentlichen unverkennbaren Frisur, zusammen mit dem Vollbart und dem Ohrring ist er bis heute treu geblieben, nur waren damals die Haare der Zeit entsprechend länger (und dunkler).

Um die Zeit als ich eingeschult wurde bekam ich dann meinen Felix – meinen eigenen Kater (es gab da schon Plumbel und Kim, aber die waren nicht „meins“!), wodurch meine Liebe zu felinen Wesen – die ich mit Papa 1:1 teile – geweckt wurde.

Manch einer fragt sich jetzt vielleicht, warum das bei den Katzen geklappt hat, nicht aber bei den Fossilien… Naja, Sorry, aber jetzt mal ganz ehrlich: so eine Katze ist einfach um einiges unterhaltsamer, wärmer, weicher und gibt auch viel lustigere Laute von sich! Außerdem kann man selbst einen Namen vergeben und muss sie nicht erst bestimmen – und wer redet schon mit seinen Funden, oder nimmt sie mit ins Bett?

Die ersten zwei Schuljahre waren dann etwas schwierig, weil ich eine echte Hexe als Lehrerin hatte, und deswegen nie hin wollte… Also hat mich Papa jeden Morgen an die Hand genommen und ist mit mir zur Schule gelaufen (nein, zerren musste er nicht, so schlimm war es dann doch nicht…). Das muss ihm als passioniertem Langschläfer gleich zweimal so hoch angerechnet werden und das waren bestimmt an die 120 so gemeinsam zurückgelegten Kilometer!

Dann waren da natürlich immer viele Reisen, Begehungen, Vorträge und Exkursionen, auf denen ich zwangsläufig mit dabei war.

Ich wurde oft gefragt, ob das nicht langweilig für mich war, immer irgendwo in der Pampa, und oft mit so vielen Leuten um sich, die Vorrang beim Papa hatten. – Nein, eigentlich gar nicht. Ich weiss auch nicht warum – aber ich denke ich hatte immer Spaß daran in der Natur rum zu flitzen, die Mama hat mich stundenlang mit allem möglichen bespielt, als Nesthäkchen und das Kind des Reiseveranstalters fiel auch immer mal die eine oder andere Süßigkeit ab, etc.… – und außerdem denke ich, ich habe auch einiges für's Leben dabei gelernt:

• einfach wieder aufstehen wenn man zum hundertsten Mal hingefallen und sich das Knie aufgeschlagen hat (und NICHT wie am Spieß zu Brüllen anfangen – hilft gar nix!),
• Schlafen in jeder Position, Situation und an jedem erdenklichen Ort (Einkaufstasche im Auto, im Kinderwagen unter dem Tisch im Restaurant, auf der Rücksitzbank im Bus, auf dem Fußboden im Vortragsraum…),
• sich ordentlich im Restaurant aufführen und immer höflich zu sein,
• anderen Menschen zuzuhören,
• Gefallen an gutem Essen und Wein, sowie Land und Kultur zu finden.

Letzteres wurde natürlich in unseren privaten Urlauben intensiviert, bei denen wir auch viel im Gelände (Stichwort „Vorexkursionen“) waren; hier sei allerdings auch erwähnt, dass auch ausreichend auf meine Bedürfnisse eingegangen wurde (Baden im Meer oder Klamotten-/Schmuck-Shoppen z.B.)!

Dann war da natürlich immer der Papa, der alles wusste und richten konnte. Er war immer die erste Anlaufstelle für Spälter in den Fingern, unlösbar verknotete Schnürsenkel, oder (später dann) verhedderte Ohrringe.

Auch meine „handwerklichen Fähigkeiten“ beim Richten von Fahrrädern, Löten, Elektrobasteln oder Bohren und Schrauben habe ich ihm mit seiner unendlichen Geduld zu verdanken… (Ob diese meinerseits bis zur Perfektion ausgearbeitet wurden sei dennoch dahingestellt).

Neben der Liebe zu Katzen habe ich wohl auch seine Liebe zur Musik übernommen – wenn Papa zu Hause war, war es nie still im Haus – ständig ratterte (Kindheit!) seine Schreibmaschine, sprach er mit Mama oder den Katzen, oder es lief eben Musik, zu der er fröhlich von sich hin summte, den Takt mit klopfte oder auch mitpfiff (bei letzterem waren mein Felix und ich uns einig: das solle er besser lassen!!!).

Die Liebe zur Musik war es auch, die uns, als ich in der 8ten Klasse war, jeden Mittwoch Abend mit Freunden in ein spanisches Restaurant trieb, in dem der Wirt „Pepe“ dann Harve spielte. Die Freundschaft und der Kontakt zwischen Pepe und Papa sind bis heute erhalten geblieben, auch wenn ersterer inzwischen wieder in Spanien lebt. – meine schlechten Noten in Physik – welches ich in der 8ten immer am Donnerstag in den ersten zwei Stunden hatte, sind Gott sei Dank in Vergessenheit geraten und unwichtig geworden.

Generell ist Papa ein sehr kontaktfreudiger Mensch, der offen auf jeden Fremden zugeht, Freundschaften hegt und pflegt, und ein geschätzter Gastgeber ist. Ich kann mich noch an viele der unzähligen Essenseinladungen, Feste, Börsen-After-Hours oder Mikrofossilabende erinnern, die sich immer bis spät in die Nacht zogen, jeder gute Laune hatte und natürlich immer viel gegessen und getrunken wurde.

Das ist heute nicht anders, wie ich nun selbst nahezu jede Woche bezeugen kann – gegen elf Uhr kommt zum Beispiel immer die Aufforderung an Mama:

„Bärle, haben wir nicht noch eine Kleinigkeit zu Essen? Den Käse, den wir gestern gekauft haben vielleicht…?“

Neben dem guten Gastgeber ist Papa wie schon erwähnt ein guter Zuhörer, immer optimistisch und mit einem einem guten Rat zur Stelle! – und er hat ein großes Herz und ist sehr großzügig.

So werde ich nie vergessen, wie ich mit meinem Freund eine seiner Bekannten im Krankenhaus besuchte, die dort für ein paar Wochen wegen einer Problem-Schwangerschaft das Bett hüten musste. Leider hatte sie nur sehr wenig Geld, und somit konnte sie sich keinen Fernseher auf dem Zimmer leisten, weil der sie 100 € gekostet hätte. Das fand ich so schlimm (ich hätte es mir damals in der Ausbildung selbst auch nicht leisten können), dass ich es zu Hause erzählte. Als ich ging, drückte Papa mir beiläufig einen Hunderter in die Hand und meinte „Für die Daniela, oder wie hieß sie noch…?“ – eine ihm völlig Fremde!

Auch typisch für Papa und nicht allzu oft zu finden ist seine grenzenlose Begeisterungsfähingkeit. Man kann im Voraus nie wissen, wann und wodurch sie wohl zum Vorschein gerufen wird, aber ich liebe den Anblick ihn dann zum Beispiel still an ein Geländer gelehnt, auf irgend einem Hinterhof in irgend einer Stadt etwa, stehen zu sehen, während sich ein unverkennliches Strahlen auf seinem ganzen Gesicht ausbreitet.

Um zum Ende zu kommen, sei noch sein Humor erwähnt – mit dem er einen immer wieder kalt erwischt! (Ich: „Was? – echt jetzt??“ – Papas Antwort ist dann meist nur ein intensiver Blick und ein schelmisches Blitzen in den Augen).

Auf den besten Papa der Welt – Danke für die schöne Kindheit und alles was ihr mir gegeben habt – und die nächsten 70!

Ich freu mich schon auf's Essen heute Abend!

Lieb, Melly


 Bernhard Sebald

Andy ist für mich ein besonderer Freund. Kennengelernt haben wir uns, wie viele andere auch, im Verein Fossilienfreunde Augsburg.

Es war für mich faszinierend mit ihm auf Vorexkursionen für seine Richter-Reisen zu fahren. Dabei habe ich zum ersten Mal die berühmten Fossilfundstellen in den Causses erlebt und ebenso den Süden Spaniens im Februar.

Dort wurde gerade Fasching gefeiert und die Abende in den Kneipen waren sehr lustig einschließlich nächtlichem Tanz auf den Straßen.

Es waren aber auch anstrengende Fahrten dabei, zum Beispiel eine Frankreichexkursion bei der der Anlasser seines Autos streikte und wir nach jedem (wirklich jedem) Halt das Auto wieder anschieben mussten. Wenn wir Glück hatten konnten wir beim Stop bergabwärts parken, so dass der Start etwas leichter war.

Aber auch außerhalb des Fossilienbereiches ist Andy immer ein Freund und zur Hilfe bereit.

So ist zum Beispiel meine Gartenhütte mit seiner Hilfe entstanden (siehe Fotos) und auch der Dachausbau unseres Hauses wurde von ihm entworfen und gezeichnet.

Man glaubt gar nicht, was der alles kann!

Gerne erinnere ich mich an seine berühmten Gartenfeste mit vielen Freunden aus allen Bereichen.

Ohne ihn, mit seinem unermütlichen Organisationstalent, gäbe es auch unseren Verein Fossilienfreunde Augsburg nicht.

Ihm ist es gelungen den Verein in vielen Jahren durch alle Höhen und Tiefen zu führen und immer für alle ein attraktives Programm zu gestalten.

Wir alle aus dem Verein hoffen, dass er noch lange die Kraft hat den Verein zu führen.


 Uli Sauerborn

Andi - Mein erster Tauschpartner auf den Münchner Mineralientagen

Ja, lange ist's her: Meine erste Begegnung mit Andi war wohl auf den Münchner Mineralientagen 1979. Schon „damals“ war die Börse europaweit bekannt und der Besuch fast ein Muss für jeden ernsthaften Mineralien- und Fossilienfreund.

Ich hatte das Glück, dass Verwandtschaft unserer Familie direkt in Schwabing (!) eine Pension betrieb, in der ich kostenlos und dazu mit familiärer Betreuung übernachten konnte. So stand München fast jedes Jahr im Herbst auf dem Plan. Was dazu kam war, dass die Börse damals noch auf dem alten Messegelände direkt neben der Theresienwiese sogar einige Male parallel zum Oktoberfest stattfand.

Natürlich ein doppelter Anreiz für einen jungen Burschen aus der schwäbischen Provinz, der bayerischen Hauptstadt einen Besuch abzustatten.

1979 gab es bei uns auf der Ostalb einen tollen Aufschluss beim Bau des Wasserturms in Iggingen. In großer Zahl konnten hier recht schöne Amaltheen, zum Teil bizarr mit Pyrit verziert, in der Baugrube und im Aushub gesammelt werden. Gerade am Anfang, bevor die großen Sammlermassen anrückten, ergaben sich richtig gute Fundmöglichkeiten und so nahm ich eine ganze Kollektion schöner Doubletten im Jahr 1979 zum Tausch auf die Börse mit nach München.

Vielleicht erinnern sich die alten Hasen noch daran, dass im Ausstellerverzeichnis gekennzeichnet war, wer von den Anbietern neben dem Verkauf auch an einem Tausch interessiert war. Dazu gehörte auch Andi mit seinem reinen Fossilienangebot, was schon damals eine Besonderheit war.

Übrigens Schmuck, Heilsteine oder sonstiger „Fetisch“ durfte damals überhaupt nicht verkauft werden.

Nach zwei oder drei weniger erfolgreichen Tauschgesprächen kam ich dann auch an seinen Stand. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass alles sehr geordnet war und es neben vielen Fossilien aus dem Süddeutschen Raum vor allem eine außerordentlich große Auswahl an schön in Kästchen sortierten Ammoniten aus Südfrankreich gab. Und auf die war ich auch scharf!

Nachdem ich mir die Auslage und die Ammonitenfülle mit Staunen intensiv betrachtet hatte und gerade mal kein anderer Interessent mehr an seinem Stand war habe ich mich dann mit leichtem Magengrummeln getraut, ihm mein Tauschanliegen vorzutragen.

Und ich hatte Glück! Meine schönen Amaltheen gefielen dem großen dunkelhaarigen Mann nach genauer Musterung wohl doch recht gut und so kam es tatsächlich zu einem Tausch, Schwäbische Amaltheen gegen Südfranzösische Hildoceraten, Dumortierien..? und dazu noch zu einer kurzen aber sehr freundlichen und anerkennenden Fachsimpelei...

Gerade dieses freundliche und anerkennende Entgegenkommen ist mir bis heute in bester Erinnerung geblieben und hat mir als damals jungen unerfahrenen Sammler auch einen gewissen Auftrieb gegeben.

Intensiveren Kontakt haben wir dann aber erst einige Jahre später über Andis tolle Bücher und über die Geologengruppe Ostalb e. V. bekommen.

Seine vielen spannenden Vorträge und Exkursionen bleiben bei uns allen in bester Erinnerung und seine Bücher gehören nach wie vor für uns alle zu den absoluten Standardwerken der paläontologischen Sammlerliteratur.

Lieber Andi, Ich wünsche Dir persönlich aber auch im Namen der gesamten Aalener Fossilienfreunde ein tolles Geburtstagsfest und natürlich neben Gesundheit das Allerbeste für die Zukunft. Wie heißt es so schön „der Weg ist das Ziel", in diesem Sinne ein ganz herzliches Glück Auf!

Dein Uli Sauerborn mit den Freunden der Geologengruppe Ostalb e.V.


Du siehst also, Du musst auch in Zukunft so bleiben, wie wir gern an Dich denken:
Ein unkonventioneller Querdenker, ein aufmerksamer einfühlsamer Zuhörer, ein hilfsbereiter Mitsammler, einer, der gerne teilt – egal ob „Hardware“ wie Fossilien und Streußelkuchen oder Fundstellen und Fossil-Bestimmungen, ein zuverlässiger Freund und der wichtigste Mensch in meinem Leben – denn für mich gilt wie vor Jahr und Tag:

 


Autoren in alphabethischer Reihenfolge: Heinz Falk, Diana Fattori, Jürgen Graf, Jochen Gregor,
Heinz Hochreiner, Hartmut Huhle, Rolf Jandt, Wally Kaipf, Ralf Krause, Horst Kuschel, Uli Lieven,
Nando Musmarra, Gabriele Richter, Gabo Richter, Günter Richter, Melly Richter, Uli Sauerborn, Manolo Saura, Christoph Schindler, Victor Schlampp, Bernhard Sebald, Edith Stange, Hermann Stange, Erich Stein,
Wu Gang und Frank Stiller, Lisa Wagner, Isa Weidert, Werner Weidert, Klaus Weiß, Siggi Wiescholek,
Horst Voigt, Walther Zenske.

82 Seiten, 154 Abbildungen. (Diese stammen von den Autoren selbst oder aus dem Richterschen Bildarchiv,
auf eine detaillierte Auflistung wurde aus Faulheit verzichtet.)

 

 



 

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